Touristenboot geht unter Rettungskräfte bergen Leichen – drei Deutsche gerettet
Im Roten Meer kenterte am Montag ein Touristenboot. Einen Tag später werden Leichen im Wasser gefunden.
Nach dem Bootsunglück im Roten Meer haben Retter am Dienstag drei Leichen aus dem Wasser geborgen. Das sagte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi der Deutschen Presse-Agentur, machte aber keine Angaben zur Nationalität.
Unter den Passagieren des vor der ägyptischen Küste gesunkenen Bootes "Sea Story" waren nach Angaben der Polizei auch mehrere Deutsche. Laut der Nachrichtenagentur dpa hieß es aus dem Auswärtigen Amt, drei deutsche Staatsbürger seien gerettet worden. Drei weitere würden vermisst.
Möglicherweise Ehepaar aus München vermisst
Zwei der Vermissten kommen laut Polizei aus München. Zum Alter und Geschlecht der beiden Menschen machte eine Sprecherin zunächst keine Angaben. Zuvor hatte die "Bild" berichtet, dass sich ein Ehepaar aus Bayern unter den Vermissten befindet.
Insgesamt würden jetzt noch 13 Menschen vermisst, sagte Gouverneur Hanafi. Nach ihnen werde weiterhin gesucht, so Hanafi laut der englischen Tageszeitung "The Sun". Mithilfe einer Fregatte des ägyptischen Militärs und Hubschraubern sollte die Suche nach den Vermissten weitergehen.
Boot verunglückte wohl bei starkem Wellengang
Das Urlauberboot war seit Sonntag im Roten Meer unterwegs und sollte nach fünf Tagen nördlich der ägyptischen Stadt Hurghada ankommen. Am Montag hatte die Crew dann einen Notruf abgesetzt; kurz darauf war die Motorjacht gesunken.
Hanafi erklärte unter Berufung auf Zeugenaussagen, dass das Boot wohl von einer großen Welle getroffen worden und innerhalb nur fünf Minuten gekentert sei. Die Touristen seien zu diesem Zeitpunkt teilweise in ihren Kabinen gewesen.
Überlebende schilderten im Gespräch mit der "Sun" die Minuten des Untergangs. "Ich hörte Schreie aus dem Inneren der Kabinen, aber viele konnten nicht herauskommen, weil die Türen geschlossen und der Raum mit Wasser gefüllt war", so einer der Passagiere. Eine weitere Touristin sagte: "Ich war an Deck, als die Dinge anfingen, schief zu gehen. Ich spürte, wie das Boot stark kippte, und ich versuchte, mich an etwas Stabilem festzuhalten, aber das Kentern ging sehr schnell."
28 Menschen gerettet
28 Überlebende wurden bereits gerettet. Ihnen gehe es gut, erklärte Hanafi. Per Flugzeug und mit einer Fregatte der ägyptischen Streitkräfte wurden sie in Sicherheit gebracht. In einem Hotel im Küstenort Marsa Alam seien sie untergekommen.
Bereits am Sonntag hatten die Behörden vor Ort den Betrieb des Hafens in Hurghada nahe der Unglücksstelle eingestellt. Grund hierfür sollen laut der "Sun" schlechte Wetterbedingungen gewesen sein. Zum Zeitpunkt, als die "Sea Story" in See stach, waren bis zu vier Meter hohe Wellen vorhergesagt.
- Nachrichtenagentur dpa
- thesun.co.uk: "Three bodies found in search for 16 missing people including 2 Brits after dive yacht sunk by a freak wave in Red Sea" (englisch)