Brandstifter an der Adria unterwegs 1.200 Italien-Urlauber müssen vor Feuer fliehen
Alarm in der Ferien-Idylle: Urlauber müssen mit Motorbooten gerettet werden, weil ein Waldbrand immer näher rückt. Die Behörden haben einen Verdacht.
An der italienischen Adriaküste ist am Mittwoch ein komplettes Feriendorf evakuiert worden. Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa waren dort mehr als 1.200 Urlauber untergebracht, als ein Waldbrand immer näher kam.
Das Feuer war nach Angaben der Feuerwehr am Morgen in einem Waldgebiet nahe der Bucht von San Felice im Ferienort Vieste in Apulien ausgebrochen. Die Helfer waren mit mehreren Löschflugzeugen und einem Helikopter im Einsatz, doch starke Winde trieben die Flammen immer weiter in Richtung des Gebietes mit vielen Gästewohnungen und Campingplätzen.
Touristen müssen per Motorboot flüchten
Schließlich blieb nur die Flucht: Einige Urlauber mussten laut Ansa mit Motorbooten in Sicherheit gebracht werden. Sie kamen in verschiedenen Notunterkünften unter, beispielsweise in einem Fitnessstudio.
Der Bürgermeister von Vieste bezeichnete die Lage in italienischen Medien zwischenzeitlich als "kritisch". Am Donnerstagmorgen meldete Ansa, die Feuerwehr habe die Lage inzwischen im Griff. Die Urlauber konnten demnach in ihre Unterkünfte zurückkehren. Insgesamt seien mindestens 70 Hektar Wald in Flammen aufgegangen.
Bürgermeister geht von Brandstiftung aus
Die Behörden gehen von Brandstiftung aus. "In einer Woche haben sie fünfmal versucht, Feuer zu legen. Und heute haben sie es geschafft", sagte der Bürgermeister.
Italien leidet derzeit unter einer Hitzewelle, seit vielen Tagen ist es regelmäßig über 30 Grad heiß. Regen fiel in den vergangenen Wochen kaum. Fast täglich brechen neue Waldbrände aus. Vor allem der Süden des Landes und die Inseln sind betroffen. Am 17. Juli starben zwei Feuerwehrleute bei der Bekämpfung eines Brandes in der Region Basilikata.
- ansa.it: "Baia devastata dal rogo, a Vieste evacuati 1.200 turisti" (Italienisch)
- ansa.it: "Incendio Vieste, emergenza finita si lavora ad ultime bonifiche" (Italienisch)
- Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa