Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Unwetter im Südwesten Die Gefahr ist noch nicht vorbei
Noch ist nicht klar, welche Schäden das Hochwasser im Südwesten Deutschlands angerichtet hat. Gebannt ist die Gefahr für die Region aber noch nicht – denn mehr Regen kommt.
Die Wortwahl der saarländischen Ministerpräsidentin am Samstagvormittag war in dieser Situation zumindest ungewöhnlich: "Wir lassen niemanden alleine im Regen stehen", sagte Anke Rehlinger (SPD), als sie gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz das Unwettergebiet im Saarland besuchte. Ob die Politik dieses Versprechen erfüllen kann, wird sich zeigen. Denn auch, wenn aktuell die Regenfälle über das Pfingstwochenende nachlassen, ist die Gefahr für den Südwesten Deutschlands noch nicht vorbei.
Zu dieser Einschätzung kommt Martin Puchegger von "wetter.com" in seiner Einschätzung für t-online. Zwar lasse der Regen über das lange Pfingstwochenende nach, direkt danach soll sich das Hochdruckgebiet über dem Baltikum allerdings wieder verstärken und neuen Regen nach Deutschland bringen.
Gefahr droht nach Pfingsten
Laut dem derzeitigen Stand der Wettermodelle sei es gut möglich, dass das wiederkehrende Hochdruckgebiet neuen Starkregen für den Südwesten mit sich bringt. Derzeit gebe es aufgrund der Ungenauigkeit der Vorhersagen aber noch gewisse Unsicherheiten. "Sollte erneut das Saarland betroffen sein, wird man hier gut daran tun, erneut entsprechende Unwetterwarnungen auszurufen", schreibt Puchegger.
Die aktuelle Unwetterlage entwickelte sich laut "wetter.com" am Donnerstag. Das Tiefdruckgebiet Katinka brachte seit Donnerstagabend "sintflutartigen Regen und enorme Wassermassen" mit sich. In den folgenden 30 Stunden gingen über vielen Orten im Saarland mehr als 100 Liter pro Quadratmeter nieder. Besonders viel regnete es aber auch in anderen Bundesländern. Insbesondere die Orte Eppenbrunn in Rheinland-Pfalz, die saarländische Hauptstadt Saarbrücken, Schwäbisch-Gmünd sowie Baden-Baden in Baden-Württemberg waren von extremem Starkregen betroffen.
Infolge der hohen Niederschlagsmengen stiegen die Pegel der Flüsse im südlichen Rheinland-Pfalz sowie im Saarland an. Nicht selten wurde dabei sogar ein Niveau erreicht, wie es nur etwa alle 100 Jahre vorkommt. Am Samstagnachmittag gingen die Pegel der meisten Bäche und Flüsse aber bereits deutlich zurück, schreibt "wetter.com". Lokal könne allerdings doch noch Gefahr drohen.
- Informationen zum Jahrhunderthochwasser von wetter.com