Im US-Bundesstaat Ohio Zug entgleist und geht in Flammen auf – Dorf wird evakuiert
Im US-Bundesstaat Ohio kam es zu einem schweren Zugunglück. Behörden warnen, denn in einigen Waggons befand sich hochgiftiges Gut.
Bei einem Zugunglück im US-Bundesstaat Ohio sind nach Behördenangaben ein Großbrand ausgelöst und geringe Mengen der hochgiftigen Chemikalie Vinylchlorid freigesetzt worden. Der Güterzug war demnach unterwegs in den Nachbarstaat Pennsylvania, als 50 seiner insgesamt 140 Waggons am Freitagabend nahe dem Ort East Palestine entgleisten. Zehn von ihnen waren mit Gefahrgut beladen, darunter fünf mit Vinylchlorid, wie die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB am Samstagabend (Ortszeit) im Onlinedienst Twitter mitteilte.
Verletzt wurde den Behörden zufolge niemand. Sie forderten jedoch alle Bewohner in einem Umkreis von 1,6 Kilometern auf, ihre Häuser zu verlassen. Zudem wurde für die gesamte Stadt eine Schutzraumanordnung erlassen. "Wir können nicht genug betonen, dass wir alle bitten, sich vom Ort des Geschehens fernzuhalten", schrieb der Ortsvorsteher von East Palestine in einem auf Facebook veröffentlichten Brief.
Krebserregende Substanz möglicherweise ausgetreten
Vinylchlorid wird vom US-Krebsinstitut als krebserregend eingestuft. Das Gas wird zur Herstellung von PVC-Kunststoffrohren verwendet, die häufig in Sanitäranlagen eingesetzt werden.
"Wir haben nicht bestätigt, dass Vinylchlorid entwichen ist – außer durch die Druckentlastungsvorrichtungen", die in einigen Waggons installiert seien, teilte die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB mit. Diese Vorrichtungen bauen den Druck in Tankwagen ab, um Explosionen zu verhindern.
Am Samstag waren nahe der Unfallstelle mehrere Explosionen zu hören. Feuerwehrkräfte in Schutzanzügen waren im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. "Es ist ein aktiver Brandherd", erklärte ein NTSB-Vertreter. Eisige Temperaturen erschwerten demnach die Löscharbeiten zusätzlich.
Die Bilder des Großbrands und das Ausmaß der Zerstörung sehen Sie hier oder oben im Video.
- Nachrichtenagentur AFP