Tödliche Krankheit Fall von Rinderwahnsinn in Großbritannien festgestellt
In Großbritannien ist bei einem Rind eine seltene Krankheit festgestellt worden, die längst als ausgerottet galt. Behörden suchen nun nach einer Infektionsursache – denn die Krankheit ist auch für den Menschen eine Gefahr.
In Großbritannien ist in einem landwirtschaftlichen Betrieb ein Fall von BSE, dem sogenannten Rinderwahnsinn festgestellt worden, der auch auf den Menschen übertragbar ist. Das infizierte Tier sei tot und aus dem Betrieb entfernt worden, teilte die britische Behörde für Tier- und Pflanzenschutz (Apha) am Samstag mit. Es bestehe "keinerlei Gefahr für die Nahrungsmittelsicherheit".
Es werde nun "eine gründliche Untersuchung der Herde, der Räumlichkeiten und möglicher Infektionsquellen" eingeleitet, erklärte die Behörde. Der Gesamtrisikostatus Großbritanniens für BSE werde weiterhin als "kontrolliert" eingestuft.
Tödliche Krankheit
BSE war Mitte der 1980er Jahre erstmals bei Kühen in Großbritannien aufgetaucht und breitete sich dann in ganz Europa aus. Der Verzehr von Fleisch infizierter Rinder gilt laut Robert Koch-Institut (RKI) als Ursprung der unheilbaren Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen. Bei der seltenen Hirnerkrankung kommt es demnach zu schwammartigen Gehirnveränderungen, die zunächst zu erheblichen Beeinträchtigung geistiger und motorischer Fähigkeiten und schließlich zum Tod führen.
Seit 2001 gelten besondere Auflagen bei der Verarbeitung von Rindern, um eine Übertragung auf den Menschen zu vermeiden. Laut dem RKI wurde 2009 der bislang letzte BSE-Fall in Deutschland nachgewiesen. Die EU-Kommission erklärte die Seuche daraufhin im Jahr 2010 für nahezu ausgerottet. In Großbritannien sind seit 2014 fünf Fälle von Rinderwahnsinn registriert worden, alle jedoch bei toten Tieren.
- Nachrichtenagentur AFP
- RKI: Häufig gestellte Fragen zu CJK