Drama vor Australien Fast 500 Grindwale gestrandet – Helfer erschießen erste Tiere
Vor Tasmanien sind Hunderte Grindwale gestrandet. Helfer versuchen, die Tiere zu retten, doch das gelingt nur bei wenigen. Nun müssen sie Tiere erschießen, um ihnen größere Qualen zu ersparen.
Der Kampf um die gestrandeten Wale vor Australien wird immer dramatischer: Helfer mussten am Donnerstag die ersten Meeressäuger töten, um ihnen zu große Qualen zu ersparen. Die Tiere seien mit Spezialmunition erschossen worden, teilte die Umweltbehörde der Insel Tasmanien mit. In dem seit Montag andauernden Drama konnten bisher 88 Grindwale gerettet werden, für 380 allerdings kam jede Hilfe zu spät. Die verzweifelten Rettungsversuche der Tierschützer sehen Sie oben im Video oder hier.
"Wir haben immer noch einige lebende Tiere, die wir hoffen, retten zu können", sagte Nic Deka von der tasmanischen Park- und Wildtierbehörde. Allerdings laufe den Helfern die Zeit davon. Wenn Tiere getötet würden, dann einzig und allein "aus Tierschutzgründen".
Grindwale setzen auf Sandbänken auf
Rund 500 Wale sind seit Montag in der Bucht von Macquarie Harbour vor der südaustralischen Insel Tasmanien gestrandet. Sie setzten in flachen Gewässern auf Sandbänken auf und konnten sich nicht mehr in tieferes Wasser zurückbewegen. Die Helfer versuchten, die bis zu sechs Meter langen und gut eine Tonne schweren Tiere mit Booten zurück ins offene Meer zu ziehen. Einige Helfer standen dabei – inmitten der Angstlaute der Tiere – bis zur Brust im kalten Wasser.
Am Montag waren mehr als 200 gestrandete Grindwale in der Macquarie-Bucht entdeckt worden, von denen rund ein Drittel bereits verendet waren. Zwei Tage später wurde nur wenige Kilometer entfernt eine zweite Gruppe von rund 200 gestrandeten Tieren gefunden.
Forscher rätseln über Massenstrandungen
Massenstrandungen von Walen an der tasmanischen Küste sind keine Seltenheit. Doch die derzeitige Strandung ist wahrscheinlich die größte, die jemals in ganz Australien verzeichnet wurde – und zählt sogar zu den größten weltweit.
Die Gründe sind noch immer unklar, selbst für Wissenschaftler, die das Phänomen seit Jahrzehnten untersuchen. Einige Experten vermuteten, die Tiere könnten bei der Suche nach Futter zu nah an die Küste geraten sein – oder ein, zwei verirrten Mitgliedern ihrer Gruppe gefolgt seien.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa