Tödlicher Erreger Mehr als eine Million Lachse vor Tasmanien verendet

Vor Tasmanien sind mehr als eine Millionen Zuchtlachse gestorben. Offenbar macht sich ein Erreger in einer Bucht breit. Kritiker fordern die Einstellung der dortigen Lachszucht.
Rund 1,35 Millionen Zuchtlachse sind an der Westküste des australischen Bundesstaates Tasmanien verendet. Die Tiere seien zwischen Oktober 2017 und Mai 2018 in der Bucht Macquarie Harbour gestorben, teilte die tasmanische Umweltbehörde EPA am Dienstag mit. Die Behörde ordnete als Konsequenz eine Reduzierung der örtlichen Lachs- und Forellenzucht an, damit sich die Gewässer in der Region erholen können.
Umweltschäden möglicherweise irreparabel
Die Zuchtfische seien wahrscheinlich an einem einheimischen Virus erkrankt, den sie sich von der Wildfischpopulation eingefangen hätten, berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf ein bisher unveröffentlichtes Gutachten. Die Erkrankung könne sich durch Hitze und geringe Sauerstoffzufuhr verschlimmern. "Und ich denke, diesen Sommer haben wir einiges an erhöhten Temperaturen und ganz sicher Sorgen wegen des Sauerstoffs gehabt" sagte EPA-Direktor Wes Ford dem Sender.
Umweltschützer forderten derweil eine komplette Einstellung der Lachszucht in der Bucht. "Wir brauchen ein Moratorium auf die gesamte Fischzucht. Die Fischzüchter müssen Macquarie Harbour verlassen", sagte die umweltpolitische Sprecherin der regionalen Grünen, Rosalie Woodruff. Die Umweltschäden seien möglicherweise irreparabel, warnte die Politikerin.
- dpa-AFX