Vorfall in ungarischem Zoo Erdmännchen zu Tode geschüttelt – Schüler erhält Morddrohungen

In Ungarn hat ein 12-Jähriger ein schwangeres Erdmännchen versehentlich zu Tode geschüttelt, nachdem dieses seinen Finger nicht mehr loslassen wollte. Nun bekommt der Junge Morddrohungen.
In einem ungarischen Zoo hat ein Schüler seinen Finger – entgegen den Anweisungen des Zoos – in ein Erdmännchen-Gehege gehalten. Das Erdmännchen Zara biss dem Jungen daraufhin in den Finger. Weil das Tier nicht mehr von ihm lassen wollte, schüttelte der Junge das Erdmännchen und brach ihm dabei den Rücken. Zara, eine der Hauptattraktionen des ungarischen Zoos, war sofort tot. Der Vorfall sorgte für Ärger und Verurteilung.
Der 12-Jährige war mit seiner Klasse auf einem Schulausflug. Ihm wird nun vorgeworfen, die Warnsignale des Zoos, nicht in das Erdmännchen-Gehege zu greifen, da die Tiere beißen, ignoriert zu haben.
Der Vorfall wurde bekannt, nachdem der Direktor des Zoos, Tamás Tokovics, sein Bedauern veröffentlicht hatte. Daraufhin sorgte das Ereignis in ganz Ungarn für Aufsehen. Der Zoodirektor schrieb, dass das Erdmännchen Teil seiner Familie geworden war, weil er sich auch zu Hause um Zara gekümmert hatte, als ihr Gehege renoviert wurde.
Junge erhält Morddrohungen
Er schiebt die Schuld am Tod des Erdmännchens auf die "Jugend von heute, die keinen Respekt mehr vor der Natur hat". Außerdem beschuldigte er die Lehrer des Jungen, "die immer weniger dazu fähig sind, ihre Schüler unter Kontrolle zu haben". Auch Eltern seien "zu beschäftigt, um ihren Kindern Respekt beizubringen".
Obwohl Tokovics dazu aufgerufen hatte, den 12-Jährigen nicht als Schuldigen anzuprangern, hat der Junge seit dem Vorfall zahlreiche beleidigende Nachrichten auf sozialen Medien erhalten – darunter auch Morddrohungen.
Ein Nutzer schrieb, dass der Schüler "so hart zu Boden geschlagen werden sollte, dass er nicht noch einmal aufsteht." Auch der Vater äußerte sich zu dem Ereignis. Er beschuldigt den Zoo, nicht gut genug auf seine Tiere aufzupassen.