Tatort von Terroranschlag "Kiez-Döner" in Halle muss in Corona-Krise schließen
Am 9. Oktober 2019 wurde der 20-jährige Kevin S. im "Kiez-Döner" in Halle vom Synagogen-Attentäter von Halle erschossen. Nun haben die Betreiber des Imbiss das Geschäft aufgegeben – auch wegen der Corona-Krise.
Der von dem rechtsextremen Terroranschlag in Halle betroffene "Kiez-Döner" hat sein Geschäft eingestellt. Die Corona-Krise habe dazu geführt, dass der Betrieb schließen musste, bestätigte der ehemalige Inhaber Izzet Cagac am Montagabend. Er hatte den Imbiss ehemaligen Angestellten geschenkt, die während des Anschlags dort gearbeitet hatten. Zuvor hatte der "Spiegel" über die Schließung berichtet.
In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin erläutert einer der jetzigen Betreiber, Ismet Tekin, die Hintergründe der Geschäftsaufgabe. "Im neuen Jahr kamen nur wenige Gäste, das Geschäft lief nicht gut. Und jetzt mit Corona ist es noch schlimmer", sagt Tekin. Demnach hat der Laden bereits seit zwei Wochen geschlossen. Er habe sich bereits beim Jobcenter wegen eines Hartz-IV-Antrags gemeldet.
Bereits im Februar war bekannt geworden, dass der Laden finanzielle Probleme hatte. Bereits damals hieß es, dass um den Laden "gekämpft" werde.
Der "Kiez-Döner" war am 9. Oktober vorigen Jahres in der Nähe der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Halle zum zweiten Tatort eines Terroranschlags geworden. Der Täter beschoss den Laden und tötete einen 20 Jahre alten Gast. Zuvor hatte er vergeblich versucht, in die Synagoge zu gelangen.
- Nachrichtenagentur dpa