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Indien: Straßen-Hunde retten Baby aus Abwasserkanal


Indien
Straßenhunde retten Baby aus Abwasserkanal

Von t-online, sth

22.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Baby auf der Intensivstation: Das kleine Mädchen hat Glück gehabt, sagten die Ärzte.Vergrößern des Bildes
Baby auf der Intensivstation: Das kleine Mädchen hat Glück gehabt, sagten die Ärzte. (Quelle: Screenshot/reuters)

Auf Indiens Straßen leben Millionen herrenlose Hunde. Sie gelten als gefährlich – aber einige haben jetzt einem Neugeborenen in Haryana das Leben gerettet.

Den Straßenhunden in Indien sollten Menschen nur vorsichtig nahe kommen. Viele der Streuner reagieren auf Menschen mit Angst – oder werden gar aggressiv. Immer wieder berichten Medien von Verletzten oder gar getöteten Kindern. Doch es geht auch anders, wie ein aktuelles Überwachungsvideo zeigt.

Das Video zeigte eine Frau, die eine Tüte in den Abwasserkanal warf. Darin eingewickelt war ein Neugeborenes. Es ist auch zu sehen, dass sich mehrere Hunde an den Beutel heranwagten. Einer von ihnen zog den Säugling offenbar aus dem Kanal. Die anderen Hunde bellten – und machten so Passanten aufmerksam.

Mädchen gelten teilweise als finanzielle Last

Für das Kind – ein Mädchen – war das die vorläufige Rettung, wie indische Medien berichteten. "Das Kind wird im Zivilkrankenhaus behandelt", sagte ein Polizist der Tageszeitung "India Today". Der Chefarzt des Krankenhauses, in dem das Kind aufgenommen wurde, sagte, das Baby wiege weniger als 1.100 Gramm und ihr Zustand sei ernst.

Indes suchte die Polizei weiter nach der Frau, die das Baby weggeworfen hatte. In einigen Teilen Indiens ist männlicher Nachwuchs nach wie vor begehrter. Während Söhne als Ernährer der Familie gelten, werden Töchter wegen der hohen Mitgift bei ihrer Heirat eher als Last angesehen.

Gefahr durch Straßenhunde

Straßenhunde in Indien werden meist eher als Bedrohung gesehen. Im vergangenen Jahr wurden in Dörfern im Norden des Landes sechs Kinder in nur wenigen Tagen durch Hundeangriffe getötet.


Schätzungen zufolge gibt es rund 30 Millionen Straßenhunde in Indien. Sie machen vor allem nachts die Straßen unsicher – in Städten wie auch auf dem Land. Viele von ihnen sind tollwütig und können das Virus durch Bisse auf Menschen übertragen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr etwa 20.000 Menschen in Indien an Tollwut – mehr als ein Drittel der weltweiten Fälle.

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