Wiedergutmachung für Hausarbeit Mann muss Ex-Frau fast 165.000 Euro Entschädigung zahlen
Für die Familie verzichtet manche Frau auf ihre Karriere. Doch was geschieht, wenn die Ehe nach Jahren geschieden wird? Ein Gericht in Argentinien hat nun einen Mann zur Zahlung verurteilt.
Wer seine Karriere für die Familie opfert, geht damit ein großes Risiko ein. Diese Erfahrung musste eine Frau aus Argentinien machen, nachdem ihr Mann sie verließ. In den 27 Jahren davor hatte sie sich ausschließlich um den Haushalt und die Kinder gekümmert. Kurz nach der Rente stand sie mit leeren Händen da – ohne Arbeitserfahrung und frisch geschieden.
Das ließ sie sich nicht gefallen: Die Frau zog in Buenos Aires vor Gericht und verklagte ihren Mann. Das Urteil sorgte in Argentinien für Aufsehen: Die Richterin verurteilte den Mann zu einer Rekordsumme. Er muss seiner inzwischen 70 Jahre alten Ex-Frau 8 Millionen Pesos (umgerechnet knapp 165.000 Euro) Entschädigung zahlen.
Für Argentinien eine Rekordsumme
"Die wirtschaftliche Abhängigkeit von Frauen von ihren Ehemännern ist einer der zentralen Mechanismen, durch den Frauen in der Gesellschaft unterworfen werden", zitierte die Nachrichtenseite "Clarin" aus dem Urteil. In den meisten Familien würden Frauen nach wie vor hauptsächlich die Hausarbeit und die Betreuung von Kindern übernehmen.
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Das Paar war von 1982 bis 2011 verheiratet. Bis zum Jahr der Trennung – 2009 – ging sie nicht arbeiten. Die Höhe der Wiedergutmachung gilt in Argentinien als Rekordsumme.