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Fälschungsfall Relotius: "Spiegel"-Führung lässt Verträge ruhen


Fälschungsfall Relotius
"Spiegel"-Führung lässt Verträge ruhen

Von dpa, dru

28.12.2018Lesedauer: 2 Min.
"Spiegel"-Logo am Verlagshaus in Hamburg: Mitglieder der Führungsmannschaft lassen ihre Verträge ruhen.Vergrößern des Bildes
"Spiegel"-Logo am Verlagshaus in Hamburg: Mitglieder der Führungsmannschaft lassen ihre Verträge ruhen. (Quelle: Christian Ohde/imago-images-bilder)

Die Affäre Claas Relotius fordert nun auch in der Chefetage des "Spiegel" Konsequenzen. So würde etwa der Vertrag von Chefredakteur Fichtner bis zum Ende der Untersuchungen ruhen.

Im Fälschungsskandal um einen ehemaligen "Spiegel"-Reporter werden die Verträge von zwei Führungskräften zunächst auf Eis gelegt. Chefredakteur Ullrich Fichtner und Blattmacher Matthias Geyer würden vorerst ihre Verträge ruhen lassen, kündigte der designierte Chefredakteur Steffen Klusmann in einem Schreiben an die Mitarbeiter an. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

Klusmann schreibt in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief, der Fall des Reporters Claas Relotius habe bei einigen die Frage aufgeworfen, ob Fichtner und Geyer nach einem solchen "Desaster" eigentlich noch tragbar seien. "Der eine hat Claas Relotius für den Spiegel entdeckt, der andere hat ihn fest angestellt und bis zuletzt geführt."

Er wolle den Fall Relotius hier nicht leichtfertig abtun, schreibt Klusmann. "Dafür ist er zu groß und zu gefährlich. Und er ist noch lange nicht ausgestanden. Ich habe daher mit Matthias und Ullrich verabredet, dass wir ihre neuen Verträge erstmal aussetzen und ruhen lassen, bis die Kommission den Fall abschließend untersucht hat."

Jahrelange, systematische Fälschungen

Der "Spiegel" hatte vor einer Woche bekanntgegeben, dass der 33-jährige preisgekrönte Journalist Reportagen ganz oder teilweise systematisch gefälscht hatte. Er habe dabei Charaktere, Zitate und Begebenheiten erfunden oder die Biografien von realen Protagonisten verfälscht. Relotius schrieb für den Verlag seit 2011 knapp 60 Texte und arbeitete auch für andere Medien.


Relotius' Anwalt erklärte am Donnerstag, seinem Mandant sei bewusst geworden, dass er mit seinen Fälschungen "dem Ansehen des 'Spiegel' und der Presse insgesamt schweren Schaden zugefügt" habe. Zugleich kündigte er an, dass Relotius Spenden zurückzahlen werde, die ihm Leser für ein tatsächlich gar nicht existierendes syrisches Geschwisterpaar überwiesen hatten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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