Geschenk für todkrankes Kind Nachbarn verschieben Weihnachten in den September
Weihnachten im September? In einem Vorort in den USA haben Nachbarn einen tollen Plan ausgeheckt. Für einen todkranken Zweijährigen wollen sie mit dem frohen Fest nicht länger warten.
Lichterketten, Weihnachtsmänner, Zuckerstangen – damit schmücken die Nachbarn in einem Vorort von Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio gerade ihre Häuser. Alle haben in diesem Jahr das Weihnachtsfest vorgezogen. Der Grund: Ein zweijähriger Junge in der Nachbarschaft ist todkrank. Das nächste Weihnachtsfest wird er wahrscheinlich nicht mehr erleben, sagen Ärzte.
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Obwohl Brody Allen gerade mal zwei Jahre alt ist, wuchern bereits fünf Tumore in seinem Körper. Selbst mit einer heftigen Strahlentherapie konnten die Ärzte ihn nicht retten, erklärt seine Familie in einer Facebook-Gruppe. Das Gegenteil geschah: Der Krebs breitete sich noch schneller aus – auch im Gehirn des Kleinen. Die Prognose der Ärzte sei gewesen: Brody bleiben nicht mehr als zwei Monate. Weihnachten werde er nicht mehr erleben.
Da beschloss seine Familie, das Weihnachtsfest vorzuziehen. Erst stellten sie den Weihnachtsbaum auf, dann schmückten sie das Haus. Doch bunte Zuckerstangen, hübsche Deko-Artikel oder Lametta sind im September kaum im Supermarkt zu finden.
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Da kam den Eltern eine Idee: Warum fragen wir nicht die Nachbarn? Mutter Shilo gründete eine Gruppe auf Facebook und lud die Nachbarn ein. Sie nannte sie "Team Brody" und bat um Hilfe bei der Dekoration. Schon bald entschieden viele der Nachbarn, selbst das Haus zu schmücken. Inzwischen sind sechs Häuser – direkt neben den Allens – vollständig geschmückt, schreibt die US-Zeitung "New York Times".
Doch es sind längst nicht mehr nur die Nachbarn, die Brody Weihnachtskarten und Geschenke vorbei bringen. Die Facebook-Gruppe hat inzwischen weit mehr als 7000 Mitglieder. Der Postbote klingelt fast täglich. "Wir haben gestern 25 Weihnachtskarten bekommen", sagte Mutter Shilo Allen der Zeitung.
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Die rührenden Gesten für den todkranken Zweijährigen kommen inzwischen aus aller Welt. Ein Beitrag in der Gruppe zeigt einen Weihnachtsmann aus Paraguay. Postkarten kommen aus Osteuropa, außerdem gibt es Glückwünsche aus Pakistan. Kinder singen in einem Video den Song "Jungle Bells" für Brody. Daheim durfte der Junge sogar in einem Feuerwehr- und in einem Polizeiauto mitfahren. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen.
"Unsere Menschlichkeit verbindet uns"
Am Montag antwortete die Familie mit einem bewegenden Beitrag auf die vielen Geschenke. Sie bedankte sich und schrieb, dass damit niemand gerechnet hatte. Weiter heißt es: "Diese Woche war etwas ganz Besonderes für unsere Familie."
Man habe lange mit der Frage gekämpft, warum Brody schon so früh gehen müsse. Es gebe doch sicher viele Dinge, die er erreichen könne. "Diese Woche (haben wir) die Antwort bekommen. Die ganze Welt hat ... unseren Sohn umarmt. Gemeinsam haben Sie mir beigebracht, dass uns nicht nur Nationalität, Sprache, Religion, Kultur, Rasse, der soziale oder wirtschaftliche Status verbinden. Unsere Menschlichkeit verbindet uns." Die Familie hoffe natürlich immer noch, dass Brody die Zeit bekommt, die er bekommen sollte. "Aber wenn nicht, weiß ich, dass mein kleiner Junge für eine gewisse Zeit die Welt vereint hat, damit alle Weihnachten feiern – ein letztes Mal mit ihm."