Ermittlungen gegen Klinikpersonal Rätselhafter Tod von Mutter kurz nach der Geburt
Das Baby ist gesund, die Mutter starb zwei Wochen nach der Geburt – jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft in Hagen gegen das Klinikpersonal.
Nach dem Tod einer Frau zwei Wochen nach ihrer Entbindung im Klinikum Lüdenscheid hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hagen werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen Klinikpersonal ermittelt.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, man habe Behandlungsprotokolle sichergestellt. Der Leichnam wurde obduziert, zum Ergebnis könne er keine Angaben machen. Die junge Frau sei bereits bestattet worden. Gegen wie viele und welche Personen ermittelt wird, war zunächst ungewiss.
Die Umstände ihres Todes geben der Polizei Rätsel auf. Möglicherweise habe ein Ärztefehler zum Tod der 26-Jährigen geführt, berichteten regionale Medien. In einem Bericht der "Bild"-Zeitung war auch von Hinweisen auf Akten-Manipulation die Rede, es stehe Vertuschung im Raum. Auch das sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte der Staatsanwalt.
Gewebeproben sollen Klarheit bringen
Das Drama nahm am Freitag, dem 13. Dezember, seinen Lauf. Die Frau wurde für die Geburt stationär im Krankenhaus aufgenommen und brachte ihr Kind zur Welt. "Die Geburt selbst verlief komplikationslos", zitierte die "Westfalenpost" Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli. Die junge Frau sei einer Anschlussbehandlung unterzogen worden. Anschließend verschlechterte sich plötzlich der Zustand der Mutter, sie musste auf die Intensivstation.
Rätselhaft: Zwischenzeitlich soll es der Frau wieder besser gegangen sein. Doch am 27. Dezember sei ihr Hirntod festgestellt worden.
Klinik beruft sich auf Schweigepflicht
"Eine Frau sollte heutzutage bei der Geburt in einer Krankenhausumgebung nicht sterben", sagte Staatsanwalt Pauli dem regionalen Nachrichtenportal "come-on.de". Die Behörde nahm von Amts wegen die Ermittlungen auf. Bis diese zu Ergebnissen führen, vergehen allerdings vermutlich noch Monate. Nach der Obduktion der Leiche der Mutter müssen nun Gewebeproben analysiert werden. Es dauere voraussichtlich ein halbes Jahr, bis ein aussagekräftiges Gutachten vorliege, hieß es.
Die Klinik selbst bestätigte den Todesfall, kann sich aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht zu Details aber nicht öffentlich äußern. "Wir unterstützen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und müssen die Ergebnisse abwarten", teilte das Krankenhaus lediglich mit. "Wir gehen von einem schicksalhaften Verlauf aus."