Gewissheit über deutsches Opfer "Hamas-Terroristen haben Bar Tomer getötet"
Bar Tomer tanzte auf dem Supernova-Festival in Israel, als die Hamas-Terroristen über das Land herfielen. Jetzt hat die Familie der 25-Jährigen Abschied genommen.
Für die Eltern von Bar Tomer ist die quälende Ungewissheit zu Ende. Ihre Tochter ist den Terroristen der Hamas zum Opfer gefallen. Die 25-Jährige tanzte gerade mit zwei Freundinnen beim Supernova-Festival im Süden Israels, als die Mörder in motorisierten Gleitschirmfliegern über das Land herfielen.
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Das Friedensfestival in der Wüste Negev war eines der ersten Ziele der Angreifer am Morgen des 7. Oktober. Von allen Seiten drangen die schwer bewaffneten Palästinenser auf das Gelände vor und feuerten auf alle, die sie sahen – selbst auf die geschlossenen Toilettenhäuschen schossen die Terroristen, um jene zu töten, die sich darin versteckt hielten. Auf den Parkplätzen lauerten die Angreifer und erschossen die Flüchtenden. 260 Menschen ermordeten die Terroristen allein auf dem Festivalgelände, viele andere verschleppten sie nach Gaza.
Steffen Seibert kondoliert Bar Tomers Familie
Auch Bar Tomer soll noch versucht haben, mit dem Auto zu flüchten: "Wir sind in unterschiedlichen Autos gekommen, also ist jeder zum eigenen Auto gelaufen", zitiert "Bild" Noa K., eine der Freundinnen von Bar Tomer. "Mein Herz ist unzählige Stücke zerbrochen. Ich war die Letzte, die sie gesehen hat. Wir haben zusammen getanzt. Als wir die Raketen über uns bemerkt haben, sind wir weggerannt", so Noa K.
In den Tagen nach dem Überfall der Hamas war das Schicksal von Bar Tomer ungewiss, sie galt zunächst als vermisst. Jetzt berichtet Steffen Seibert, Deutschlands Botschafter in Israel, von der Schiv'a genannten Trauerfeier für die deutsche Staatsangehörige: "Hamas-Terroristen haben Bar Tomer getötet, eine Bürgerin Deutschlands und Israels", schreibt Seibert auf Twitter. "Ihre Schiv'a war von großer Trauer geprägt, aber auch von der Liebe und Solidarität des gesamten Kibbuz Ein Shemer, der die Familie auffängt. Möge ihr Andenken ein Segen sein."
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"Ich weiß, dass Du am Leben bist"
Laut "Bild" herrscht inzwischen auch Gewissheit über das Schicksal von Noam Shallom, der dritten Freundin im Bunde. Demnach wurde auch sie bei dem Angriff der Hamas getötet. Der Vater der ebenfalls 25-Jährigen hatte sich vier Tage nach dem Überfall auf das Festival mit einem Video an die Öffentlichkeit gewandt und um Hilfe gebeten: "Wir und die anderen Familien sind in völliger Dunkelheit. Die Behörden haben uns im Stich gelassen", so der 52-jährige Tomer Shallom.
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Seine Tochter sei ein liebenswerter Mensch, habe viele Freunde und sei immer da für andere. "Noam, wir lieben dich und wir vermissen dich", wendet sich Tomer Shallom in dem Video an seine Tochter. "Ich hoffe wir sehen uns bald wieder und nehmen uns in die Arme. Ich weiß, dass Du am Leben bist."
Das ganze Ausmaß der Massaker am Wochenende des 7. Oktober ist noch immer nicht klar. Helfer finden weiterhin Leichen in den überfallenen Dörfern und Kibbuzim in der Nähe zu Gaza. Nach jüngsten Angaben starben bei den Angriffen mindestens 1.400 Menschen, 4.600 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Hamas hält mindestens 203 Geiseln im Gazastreifen gefangen, mehr als 100 Personen gelten als vermisst.
- bild.de: Bar Tomers (25) letzter Tanz
- jpost.com: Newsblog zum Gaza-Konflikt