Kopfschüsse nach dem Tod Impfgegner soll seine Mutter erdrosselt haben
Ein Impfgegner im bayerischen Thiersheim soll seine Mutter erdrosselt haben. Der Tat war ein Streit um die Schutzimpfung seines kranken Bruders vorangegangen.
Im bayerischen Thiersheim nahe der tschechischen Grenze hat ein 20-jähriger Impfgegner mutmaßlich seine Mutter erdrosselt. Die Staatsanwaltschaft Hof wirft dem jungen Mann Mord vor, schreibt der "Nordbayerische Kurier".
Laut den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft lehne der Angeklagte jede Art von Impfung ab. Das habe zu Streit mit seiner Mutter geführt, da diese ihn als Kind und Jugendlichen habe impfen lassen, was ihm zufolge einen schädlichen Einfluss auf sein Leben gehabt habe. Zudem seien die 54-jährige Finanzbeamte und ihr Sohn uneins über die Medikamente und die bevorstehende Schutzimpfung des 11-jährigen Bruders des Angeklagten gewesen.
Mit Armbrust in den Kopf geschossen
Als die in Bayreuth lebende Mutter ihren impfkritischen Sohn in Thiersheim besuchte, eskalierte der Streit offenbar. Der Staatsanwaltschaft zufolge schlug der Angeklagte seiner Mutter mindestens einmal mit der Faust ins Gesicht und erdrosselte sie anschließend mit einem Kissenüberzug.
Danach habe er der Toten noch mit einer Armbrust zwei Bolzen in den Kopf geschossen. Schließlich habe der 20-Jährige den Rettungsdienst gerufen und sich widerstandslos der Polizei gestellt. Diese war kurz darauf mit einem Sondereinsatzkommando angerückt.
Der Nachrichtenagentur AFP zufolge sei noch unklar, ob der Impfgegner nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht verurteilt oder in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird. Einem Gutachten zufolge lägen bei ihm krankhafte Wahnvorstellungen vor, die seine sogenannte Steuerungsfähigkeit erheblich einschränkten. Der Angeklagte könne also, obwohl er ein Bewusstsein für Recht und Unrecht habe, nicht entsprechend handeln, was seine Schuldfähigkeit senken könnte.
- kurier.de: "Impfgegner soll im Wahn eigene Mutter erdrosselt haben"
- Nachrichtenagentur AFP