Ministerpräsident bestürzt Geschäftsführer von Wohlfahrtsverband stirbt bei Rettungsaktion
Er wollte nur helfen – und geriet selbst in Not: Der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands in Thüringen ist tot. Die Politik reagiert bestürzt.
Mit Trauer und Bestürzung hat der Paritätische Wohlfahrtsverband in Thüringen auf den Tod seines Landesgeschäftsführers Stefan Werner reagiert. Die Beschäftigten, der Vorstand und die Geschäftsführung seien über den Verlust geschockt, teilte der Verband am Montag in Erfurt mit. Werner (47) sei bei einer Rettungsaktion für einen anderen Menschen ums Leben gekommen, sagte ein Sprecher.
Der tödliche Unfall von Werner ereignete sich in dessen Urlaub. "Soweit uns bekannt ist, hat er eine Person, die im Meer in Gefahr geraten war, erfolgreich gerettet und ist dann leider selbst in Gefahr geraten und schließlich trotz Rettungsversuchen verstorben", teilte der Paritätische mit. Weitere Angaben machte der Verband mit Rücksicht auf die Familie von Werner nicht. Der gebürtige Erfurter und studierte Erziehungswissenschaftler war seit 2017 Landesgeschäftsführer des Paritätischen.
Ramelow: "Streiter gegen Armut"
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), mehrere Minister, Landespolitiker von Linke, SPD, Grünen und CDU, Vertreter von Landtagsfraktionen sowie verschiedener Verbände und Organisationen würdigten die Leistungen von Werner und sprachen seiner Familie ihr Mitgefühl aus. Werner werde fehlen, "als engagierte Stimme für soziale Gerechtigkeit, als Streiter gegen Armut, als Mensch und Freund", äußerte Ramelow.
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Sozialministerin Heike Werner (Linke) erklärte, Stefan Werner habe sich stets mit ganzem Herzen für soziale Gerechtigkeit und die Belange von Bedürftigen eingesetzt. "Seine offene und konstruktive Art, sein Kampfgeist für die Sache und seine außerordentliche Expertise werden uns fehlen." SPD-Fraktionschef Matthas Hey und SPD-Chef Georg Maier nannten ihn einen "Kämpfer für das Soziale und Gerechte". Maier sprach von einem tragischen Unglück.
Werner habe Probleme stets offen angesprochen und gemahnt, habe aber immer auch Lösungen parat gehabt. "Wir sind tief betroffen, auch von den tragischen Umständen seines Todes", erklärte CDU-Fraktionschef Mario Voigt.
- Nachrichtenagentur dpa