Traurige Wendung Schiffbrüchiger lässt Hündin zurück
Ein Grund für das Überleben des havarierten Seglers Tim Shaddock könnte seine Begleiterin Bella gewesen sein. Nun gehen die beiden getrennte Wege.
Es ist eine unfassbare Geschichte, die derzeit um die Welt geht: Der Segler Tim Shaddock überlebt nach einer Schiffshavarie mehrere Monate manövrierunfähig auf hoher See. Während seines Überlebenskampfes mitten auf dem Pazifik hat der Australier eine treue Begleiterin an seiner Seite: die Hündin Bella.
Wie der Seemann gefunden wurde und wie es ihm jetzt geht, erfahren Sie hier oder oben im Video.
Nach drei Monaten folgt dann die wundersame Rettung des Duos. Als die beiden endlich in der mexikanischen Hafenstadt Manzanilla empfangen werden, gibt Shaddock eine Pressekonferenz: "Ich bin so dankbar. Ich lebe noch", sagt er und sieht sichtlich erschöpft aus. Shaddock hat einen Zottelbart, lange Haare und ist abgemagert. Dennoch gibt sich der 54-Jährige gut gelaunt und lobt auch die Hündin: "Sie ist unglaublich, dieser Hund ist etwas Besonderes", so Shaddock. "Sie ist viel mutiger als ich, das steht fest."
Bella bleibt in Mexiko
Nun nimmt die Geschichte der beiden Abenteurer aber doch noch eine traurige Wendung: Denn Shaddock hat sich dafür entschieden, die Hündin in Mexiko zurückzulassen. Der Segler ist alleine zurück in seine Heimat Australien geflogen.
Der Grund für die Entscheidung könnten die hohen Hürden bei der Einführung von Haustieren nach Australien sein. Denn das ist ein langwieriger und kostspieliger Prozess. Hunde müssen gechipt und geimpft werden. Sie müssen teilweise monatelang in Quarantäne am Flughafen ausharren, bevor sie ins Land einreisen dürfen. Zudem ist Mexiko kein von der australischen Regierung zugelassenes Land für die Einfuhr von Haustieren. Um nach Australien zu gelangen, hätte Bella daher auf der Reise einen Zwischenstopp und Wartezeit in einem zugelassenen Land einlegen müssen.
Nun bleibt die Hündin den Berichten zufolge bei einem Mitglied der Besatzung des Bootes, die das Duo auf hoher See entdeckt hatte. Die Crew des Thunfischfängers hatte den Hund nach der Rettungsaktion sofort ins Herz geschlossen. Shaddock habe sich versichern lassen, dass man gut auf sie aufpassen werde.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Shaddock: "Bella schien mich mitten in Mexiko gefunden zu haben"
Einfach dürfte die Entscheidung, ohne Bella abzureisen, nicht gewesen sein. Shaddock hatte der "New York Post" von seiner besonderen Verbindung zu dem Tier erzählt. Demnach war sie ihm in Mexiko zugelaufen. "Bella schien mich mitten in Mexiko gefunden zu haben, sie ist Mexikanerin", wird der Australier zitiert. Er habe dann beschlossen, sie mit auf den Segeltörn nach Französisch-Polynesien zu nehmen. "Ich habe etwa dreimal versucht, ein Zuhause für sie zu finden, aber sie ist mir immer wieder ins Wasser gefolgt. Sie ist ein wunderschönes Tier, und ich bin einfach nur dankbar, dass sie noch am Leben ist."
Elektronik von Shaddocks Katamaran im Sturm zerstört
Shaddock war mit seinem Katamaran vom Hafen La Paz in Mexiko nach Französisch-Polynesien aufgebrochen, als sein Boot bei einem Sturm beschädigt wurde. Der Mann aus Sydney trieb wochenlang hilflos und ohne Kommunikation zum Festland durch den Pazifik. Die Rettung kam, als ein Hubschrauber, der einen Thunfischtrawler begleitete, das in Seenot geratene Boot etwa 2.000 Kilometer von Land entfernt entdeckte.
- 9news.com.au: "Doctor's update on Aussie sailor after months stranded at sea" (englisch)
- news.com.au: "Australian sailor Tim Shaddock leaves dog Bella in Mexico after being rescued"