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LGBT-Veranstaltung: Serbisch-Orthodoxer Bischof will Europride "verfluchen"


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Vor LGBTQ-Parade in Belgrad
Serbisch-Orthodoxer Bischof will Europride "verfluchen"


Aktualisiert am 20.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Berlin's Christopher Street Day LGBTQ Pride marchVergrößern des Bildes
Europride: Die LGBTQ-Parade findet erstmals in Südosteuropa statt – und sieht sich mit Protesten konfrontiert. (Quelle: REUTERS/dpa)

Die Europride ist eine große internationale Parade der LGBTQ-Gemeinschaft. 2022 findet sie in Belgrad statt – doch ein Bischof will den Umzug verfluchen.

Angehörige der LGBTQ-Gemeinschaft haben es nicht leicht auf der Balkan-Halbinsel. Queere Menschen müssen mit Diskriminierung und Gewalt rechnen – in Bulgarien griffen LGBTQ-Feinde im vergangenen Jahr die Pride-Paraden in Sofia, Plovdiv und Burgas an. Umso wichtiger ist es für die Sichtbarkeit queerer Menschen, dass die Europride auf dem Balkan stattfindet, genauer gesagt in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Doch vor der Parade gibt es Widerstand aus der serbisch-orthodoxen Kirche.

Der Bischof Nikanor Bogunović hat laut Berichten des katholischen Nachrichtenportals "kathpress.at" angekündigt, alle Teilnehmenden der vom 12. bis 18. September in Belgrad stattfindenden Europride zu "verfluchen". Bogunović bezeichnete die LGBTQ-Parade als "Schande für die Hauptstadt Serbiens".

"Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich sie benutzen"

Auch vor drastischen Worten schreckte der Geistliche nicht zurück. "Wenn ich eine Waffe hätte, würde ich sie benutzen", zitiert "kathpress.at" den Bischof. "Aber ich habe keine Waffe".

Bogunovićs Worte lösten selbst im konservativen Serbien eine Welle der Empörung aus. Sogar der rechtskonservative Präsident Aleksandar Vučić distanzierte sich in einer Stellungnahme von den Aussagen des Bischofs. Zustimmung fand Bogunović vor allem in rechtskonservativen und ultranationalistischen Kreisen. Rechte Serbinnen und Serben wollen die Europride verbieten. Ihrer Meinung nach gefährdet die LGBTQ-Parade in Serbiens Hauptstadt traditionelle Werte der Balkan-Nation.

Wie auch andere Pride-Veranstaltungen in (Süd-)Osteuropa wird die Europride von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Das scheint bitter nötig zu sein, wie ein Beitrag des ZDF aus dem letzten Jahr zeigt: Bei den Dreharbeiten zur Vorbereitung der Europride bespuckten Passantinnen und Passanten das Planungsbüro der Organisierenden und bedachten es mit Schimpfworten.

Verwendete Quellen
  • zdf.de: "Der queere Balkan kämpft für gleiche Rechte"
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