Körpertemperatur 34 Grad Schiffbrüchiger nach Stunden im Wasser aus Ostsee gerettet
Gutes Ende für einen verunglückten Segler: Nach Stunden im Wasser entdeckte ihn die Crew einer Jacht. Die geriet bei der Rettung selbst in Gefahr.
Seenotretter und eine Bootsbesatzung haben in der Ostsee einen schiffbrüchigen 70-jährigen Segler gerettet, der sich mehrere Stunden an einer Schwimmreuse festklammerte. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger am Donnerstag in Bremen mitteilte, entdeckte und meldete die Besatzung einer Jacht am Mittwochnachmittag den Segler in einer Reuse im Stettiner Haff. Reusen sind Gebilde aus Draht oder Korb, die zum Fangen zum Beispiel von Fischen genutzt werden.
Noch bevor die Seenotretter vor Ort eintrafen, drehte eine zweite Segeljacht bei, um den Schiffbrüchigen zu befreien. Die Bootsbesatzung konnte den Mann erreichen und ihn an Bord nehmen. Anschließend versorgten die Segler ihn mit Decken. Bei dem Manöver verfing sich jedoch der Propeller der Jacht selbst in der Reuse.
Drei Stunden im Wasser
Die bald eintreffenden Seenotretter übernahmen die Erstversorgung des Schiffbrüchigen und stellten dabei bei eine Körpertemperatur von nur noch 34 Grad Celsius fest. Nachdem der unterkühlte Mann stabilisiert war, fuhr das Seenotrettungsboot zurück nach Ueckermünde, wo der Patient dem Rettungsdienst übergeben wurde.
Der Verunglückte schilderte demnach, er sei über Bord seines etwa sieben Meter langen Motorseglers gestürzt. Auf die Reuse habe er sich retten können und dort etwa drei Stunden ausgeharrt.
Während der Patient ins Krankenhaus gebracht wurde, nahmen die Seenotretter erneut Kurs auf die in der Reuse gefangene Segeljacht. Sie befreiten das Boot und schleppten es in den Hafen. Anschließend fanden die Einsatzkräfte auch das treibende Boot des Schiffbrüchigen. Sie holten dessen Segel ein und schleppten es ebenfalls zurück
- Nachrichtenagentur AFP