Migrationsroute über Belarus Europol nimmt elf mutmaßliche Schleuser fest
Ein Schleuser-Netzwerk soll Migranten aus dem Irak über Belarus in die EU gebracht haben. Die Ermittler sprechen von Einnahmen in Millionenhöhe.
Die europäische Polizeibehörde Europol hat nach eigenen Angaben elf mutmaßliche Schleuser festgenommen, welche die Route über Belarus in die EU nutzten. An dem grenzübergreifenden Einsatz waren Fahnder in Estland, Deutschland, Litauen, Polen und Großbritannien beteiligt, wie Europol am Freitag mitteilte.
Die Gruppierung bestand demnach aus Syrern und Türken, die den Transport von irakischen Flüchtlingen aus Bagdad in die EU organisierten. Im Zuge des Europol-Einsatzes wurden in Polen zehn Verdächtige festgenommen. Eine weitere Festnahme erfolgte in Großbritannien.
In diesem Fall habe es sich um ein wichtiges Mitglied des Netzwerks gehandelt, dessen Festnahme auf einem von Deutschland ausgestellten Haftbefehl beruhte. Bei den Durchsuchungen in Polen wurden auch elektronisches Material, Belege für Geldtransfers und Bargeld beschlagnahmt.
Fünfstelliger Betrag für Transport nach Deutschland
Die Migranten zahlten nach Angaben von Europol für ihren Transport aus dem Herkunftsland über Belarus nach Deutschland jeweils zwischen 10.000 und 13.000 Euro. Europol bezifferte die Einnahmen des "kriminellen Netzwerks" auf mindestens sieben Millionen Euro.
Im Sommer 2021 kamen tausende Flüchtlinge über Belarus an die EU-Außengrenzen, wurden dort aber abgewiesen. Die EU hatte dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vorgeworfen, Migranten gezielt an die EU-Außengrenzen zu schleusen, um Druck auszuüben.
- Nachrichtenagentur AFP