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Zombie-Spinnen gefunden – Pilz als Ursache


Studie findet mehrere Fälle
Wissenschaftler lösen Rätsel um Spinnen-Zombies

Von t-online, wan

02.02.2025 - 01:23 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Aufnahme einer mit einem Pilz befallenen Spinne, die daraufhin ihr Verhalten geändert hat.Vergrößern des Bildes
Eine Aufnahme einer mit einem Pilz befallenen Spinne, die daraufhin ihr Verhalten geändert hat. (Quelle: Tim Fogg)
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Ein bislang unbekannter Pilz befällt Webspinnen und verändert ihr Verhalten. Sie verlassen ihr Netz – und sterben dann.

Bei Dreharbeiten der BBC sind in Irland Zombiespinnen entdeckt worden, die mit einem bislang unbekannten Pilz befallen sind. Wie man es bereits von Ameisen kennt, befällt der Pilz seinen Wirt, tötet ihn aber nicht sofort. Die Spinnen können noch eine Zeit lang mit dem weißlich-pelzigen Pilz bedeckt herumlaufen.

Im Rahmen der Dreharbeiten zur BBC-Serie "Winterwatch" war der Pilz in einem alten Lager für Schießpulver auf der Burg Espie bereits 2021 gesehen worden. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass es sich um eine neue Art handelt. Sie nennen ihn Gibellula attenboroughii, zu Ehren des Naturforschers und TV-Moderator David Attenborough. Die Forschungen wurden vor wenigen Tagen im Journal "Fungal Systematics and Evolution" veröffentlicht.

Man hatte den Pilz auf einer toten Kugelwebenden Höhenspinne gefunden, die sowohl in Höhlen lebt aber auch in Kellern und Lagerräumen. Nach der ersten Entdeckung spürte der Wissenschaftler Tim Fogg weitere Vorkommen des Pilzes auf, auch auf einer anderen Spinnenart.

Pilz "befiehlt" Spinnen, das Netz zu verlassen

Die Webspinnen leben normalerweise in einem Netz verborgen, die mit dem Pilz befallenen Exemplare waren aber auf Dächern und an der Decke eines Lagerraumes. Die Forscher gehen davon aus, dass der Pilz nach dem Befall das Verhalten der Spinne verändert. Sie wird dazu gedrängt, ihr Netz zu verlassen und sich an die Luft zu begeben, wo die Sporen des Pilzes sich besser verbreiten können.

Der Leiter der Studie, Harry Evans, erklärte der Wissenschaftsseite "Live Science", dass die Sporen von G. attenboroughii in die Spinne eindringen und deren Körperflüssigkeit infizieren. Nachdem die Spinne ihr Versteck verlassen hat, tötet der Pilz sie mit einem Gift und setzt Antibiotika ein, um den Körper zu konservieren. Während der Mumifizierung entzieht der Pilz der Spinne alle Nährstoffe. Bei hoher Luftfeuchtigkeit in der Höhle bildet G. attenboroughii lange Strukturen auf der Spinne, um seine Sporen zu verbreiten.

Ähnliches ist bereits von Ameisen bekannt. Dabei befäll ein Pilz-Parasit eine Ameise, dringt auch in das Gehirn ein. Dann torkelt das Opfer wie benommen herum, beißt sich schließlich an der Unterseite eines Blattes fest - und stirbt. Der Pilz, den toten Insektenkörper als Nahrung nutzend, erwächst bald darauf aus dem Kopf.

Verwendete Quellen

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