Razzia in Schleswig-Holstein Bundeswehrsoldat hortete wohl Sprengstoff und plante Anschlag
Im Südwesten Schleswig-Holsteins fand in der Nacht eine Durchsuchung statt, bei der Ermittler unter anderem Waffen fanden. Ein Bundeswehrsoldat plante offenbar Sprengstoffanschläge in der Ukraine.
Bei einer Razzia in der Nacht zum Sonntag hat die Polizei offenbar bei einem Bundeswehrsoldaten verdächtiges Gefahrengut gefunden. Wie die Polizeidirektion Itzehoe mitteilt, wurden bei der Durchsuchung in in dem Ort in Schleswig-Holstein Waffen gefunden worden. Auch der Kampfmittelräumdienst war im Einsatz. Die Razzia fand gegen 1.30 Uhr im Stadtteil Wellenkamp statt.
Die "Keiszeitung" berichtet, dass neben Waffen auch Rohrbomben und Minen gefunden wurden. Der Soldat soll geplant haben, mit den Sprengsätzen in die Ukraine zu reisen, um dort Anschläge zu verüben. Die Zeitung beruft sich auf Informationen aus Ermittlerkreisen, die derzeit allerdings noch nicht bestätigt sind.
Einsatz in mehreren Bundesländern
Weder das Verteidigungsministerium noch die Staatsanwaltschaft Kiel bestätigten, dass es sich bei dem Betroffenen um einen Soldaten handelt. Das Ministerium bestätigte lediglich, es habe einen "Vorfall" gegeben. Die Durchsuchung stand nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit einem länderübergreifenden Einsatz. Es habe in mehreren Bundesländern Durchsuchungen gegeben. Ermittelt werde gegen fünf Beschuldigte. Die Ermittlungen befänden sich in einem frühen Stadium. Zum Tatvorwurf äußerte sich der Oberstaatsanwalt nicht – ebensowenig dazu, ob es Festnahmen gab. Weitere Details zum Einsatz sollen Anfang der Woche bekannt gegeben werden.
Die Bundeswehr teilte auf Nachfrage mit, dass es Ermittlungen gegen einen Angehörigen des Fallschirmjägerregiments 31 aus Seedorf in Niedersachsen gebe. Es habe auch eine Durchsuchung am Standort des Soldaten gegeben. "Die Ermittlungen werden vom Fallschirmjägerregiment 31 vollumfänglich unterstützt." Dazu, ob es sich bei dem beschuldigten Soldaten des Fallschirmjägerregiments und dem Bewohner des Hauses in Itzehoe um dieselbe Person handelt, äußerten sich Staatsanwaltschaft Kiel und Bundeswehr nicht.
- Nachrichtenagentur dpa
- Presseportal: Polizeimeldung der Polizeidirektion Itzehoe