"Wir haben ihn" Verdächtiger von U-Bahn-Attacke in New York gefasst
Zahlreiche Menschen wurden verletzt, als ein Mann in einer New Yorker U-Bahn das Feuer eröffnete. Nun haben Ermittler den mutmaßlichen Täter festgenommen.
Nach dem Vorfall mit Schüssen und mindestens 23 Verletzten in der New Yorker U-Bahn hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann sei am Mittwoch in New York gefasst worden, teilten die Behörden bei einer Pressekonferenz mit. "Wir haben ihn", sagte New Yorks Bürgermeister Eric Adams. Nach dem 62 Jahre alten Mann war zuvor stundenlang gesucht worden.
Der Verdächtige wurde laut den Behörden aufgrund eines Tipps aus der Bevölkerung festgenommen. Jemand habe sich bei einer entsprechenden Telefon-Hotline gemeldet und gesagt, dass sich der Verdächtige in einem Schnellrestaurant im East Village im Südosten Manhattans befinde, teilten die Behörden am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Nach Informationen des US-Senders CNN soll es sich bei dem Anrufer um den Verdächtigen selbst gehandelt haben.
33 Schüsse abgefeuert
Daraufhin hätten in der Gegend stationierte Polizisten die Umgebung abgesucht und den Verdächtigen an der Ecke von First Avenue und St. Marks Place, einer beliebten Ausgeh-Straße im East Village, festgenommen. Der 62-Jährige habe keinen Widerstand geleistet.
Bei dem Vorfall hatte ein Mann ersten Erkenntnissen zufolge am Dienstagmorgen während der Hauptverkehrszeit in einer U-Bahn im New Yorker Stadtteil Brooklyn das Feuer eröffnet. Der Mann habe im zweiten Wagen eines Zugs der Linie N auf dem Weg nach Manhattan zwischen der Station 59 St und 36 St in einer hinteren Ecke gesessen. Er habe eine orange-grüne Bauarbeiter-Weste, eine Corona-Schutzmaske, einen grauen Kapuzen-Pullover und einen neon-grünen Bauarbeiter-Helm getragen. Er habe sich dann eine Art Gasmaske übergezogen, zwei Kanister geöffnet, aus denen Rauch oder Nebel strömte, und dann das Feuer eröffnet. Insgesamt schoss er Polizeiangaben zufolge 33 mal.
Motiv noch unklar
Mindestens 23 Menschen wurden verletzt – zehn durch Schüsse, 13 bei der danach ausgebrochenen Panik oder durch eine Rauchvergiftung. Keiner von ihnen befand sich in Lebensgefahr.
Am Tatort wurden unter anderem eine halbautomatische Handfeuerwaffe, mehrere Magazine und eine kleine Axt gefunden. Außerdem sei eine Flüssigkeit sichergestellt worden, bei der es sich mutmaßlich um Benzin handele sowie ein Beutel mit Feuerwerkskörpern.
Der Verdächtige soll nun wegen "terroristischer und andere gewaltsamer Attacken" auf den öffentlichen Nahverkehr angeklagt werden. Bei Verurteilung drohe dem 62-Jährigen, der am Mittwoch festgenommen wurde, eine lebenslange Haftstrafe. Der in New York geborene Verdächtige, der zuletzt Wohnsitze in Philadelphia und Wisconsin angegeben hatte, sei polizeibekannt – er sei bereits neunmal in verschiedenen US-Bundesstaaten festgenommen worden
- Nachrichtenagentur dpa