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Obdachlosigkeit: Mindestens 16 Morde an Wohnungslosen in 2021


Dunkelziffer wohl deutlich höher
Verband: Mindestens 16 Morde an Obdachlosen in 2021

Von afp
Aktualisiert am 24.01.2022Lesedauer: 1 Min.
Obdachloser Flaschensammler in Düsseldorf: Mindestens 16 Wohnungslose sind im vergangenen Jahr getötet worden.Vergrößern des Bildes
Obdachloser Flaschensammler in Düsseldorf: Mindestens 16 Wohnungslose sind im vergangenen Jahr getötet worden. (Quelle: Michael Gstettenbauer/imago-images-bilder)

Wohnungslose werden schnell Opfer von Gewaltverbrechen. Neue Zahlen belegen das: Mindestens 16 Obdachlose wurden im vergangenen Jahr getötet. Die Dunkelziffer ist wohl höher.

In Deutschland sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Obdachlosenhilfe (BAGW) mindestens 16 Obdachlose getötet worden. Der Verband dokumentierte zudem 142 weitere Gewaltfälle, bei denen 169 Menschen ohne Wohnung verletzt wurden, wie die "Welt" berichtete. In beiden Statistiken – basierend auf einer Presseauswertung – geht die BAGW von deutlich höheren Dunkelziffern aus.

"Gewalt gegen Obdachlose ist ein Dauerbrenner. Seit Beginn unserer Dokumentation im Jahr 1989 sind die schweren und tödlichen Gewaltfälle auf einem hohen Niveau", sagte BAGW-Geschäftsführerin Werena Rosenke der "Welt". "Solange Menschen gezwungen sind oder sich gezwungen sehen, sich im öffentlichen Raum aufzuhalten, und solange diese Menschen stigmatisiert und diskriminiert werden, werden sie leicht zum Opfer."

Auch Gewalt unter Wohnungslosen

Die Presseauswertung umfasst laut Bericht auch 74 Gewaltfälle unter Wohnungslosen. Zu den Hintergründen ist dort etwa vermerkt: Streit unter Bekannten, Streit über die Aufteilung des Zimmers, Streit um einen trockenen Schlafplatz, Streit über geklaute Pfandflaschen, Geldschulden, Raub.

"Die wohnungslosen Täter sind selbst für ihr Handeln verantwortlich. Dennoch ist es wichtig zu analysieren, welche Umstände in der Lebenssituation oder der Unterbringung zu einer geringen Toleranzschwelle führen", sagte Rosenke der Zeitung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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