5.000 Euro Belohnung Paketbomben: Polizei sucht mit Foto nach DHL-Erpresser
Ein Apotheker entdeckte verdächtige Kabel in einem Paket, es stellte sich heraus: Es war eine Bombe. Damit wollte ein Mann Millionen in Bitcoin erpressen, jetzt sucht die Polizei mit einem Foto nach dem Erpresser.
Mit Paketbomben hatte ein Mann vor drei Jahren den Paketzusteller DHL erpresst, jetzt hat die Brandenburger Polizei ein Foto des Verdächtigen veröffentlicht. Dem Tatverdächtigen werden vier explosive Sendungen in Brandenburg und Berlin zugerechnet, darunter ein Paket, das am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarktes abgegeben worden war. Für Hinweise ist eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.
Tatverdächtiger wurde in Berlin Friedrichshain gesichtet
Das Foto ist nach Angaben der Ermittlungsbehörden am Abend des 22. Oktober 2020 gegen 18.45 Uhr von einem Bitcoin-Geldautomaten in einem Spätkauf in dem Berliner Stadtteil Friedrichshain aufgenommen worden. Der Mann sei etwa 1,80 Meter bis 1,85 Meter groß und trage eine rote Mund-Nasen-Schutzmaske. Die Polizei fragt, wer die Person kennt oder Angaben zum Aufenthaltsort machen kann.
Am 1. Dezember 2017 war in einer Apotheke am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts eine Paketbombe entdeckt worden, in der sich eine Sprengvorrichtung und Nägel befanden. Darin wurde auch ein als QR-Code verschlüsseltes Schreiben entdeckt, mit dem DHL um eine Millionensumme in Bitcoins erpresst wurde.
"Komische Drähte" in Paket
Der Umsicht des Apothekers, der das Päckchen erhielt, war es mit zu verdanken, dass keine Menschen verletzt wurden. Er habe beim Öffnen ein Zischen gehört und bemerkt, "dass da so komische Drähte rausguckten", berichtete der Apotheker später. Daraufhin alarmierte er die Polizei.
Später stellte sich heraus, dass schon Anfang November 2017 eine erste explosive Sendung des DHL-Erpressers im Postzentrum Frankfurt (Oder) eingegangen war. Diese geriet beim Öffnen in Brand, wodurch auch das Erpresserschreiben zerstört wurde. Weitere explosive Sendungen gingen im Januar bei einer Berliner Bankfiliale und im April bei der Handwerkskammer in Berlin ein.
Die Sonderkommission "Quer" habe in den vergangenen dreieinhalb Jahren bislang mehr als 1.000 Spuren und Hinweise ausgewertet, hieß es in der Mitteilung.
Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, können unter der durchgehend besetzten Telefonnummer 0331505950, per E-Mail soko.quer@polizei.brandenburg.de oder an jede andere Polizeidienststelle übermittelt werden.
- Nachrichtenagentur dpa
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