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Berlin und Brandenburg: Das soll der Serienvergewaltiger sein


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Einen Tag nach Festnahme
Polizei gibt neue Details zu Serienvergewaltiger bekannt

  • Josephin Hartwig
Von Josephin Hartwig

Aktualisiert am 15.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Oskar Vurgun und Norma Schürman: Die Berliner und Brandenburger Ermittler arbeiteten eng zusammen, um den Serienvergewaltiger zu schnappen.Vergrößern des Bildes
Oskar Vurgun und Norma Schürman: Die Berliner und Brandenburger Ermittler arbeiteten eng zusammen, um den Serienvergewaltiger zu schnappen. (Quelle: v/dpa)
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Eine Serie von Vergewaltigungen versetzte in den vergangenen Wochen Frauen in Berlin und Brandenburg in Angst. Jetzt wurde ein Verdächtiger gefasst. Die Ermittler veröffentlichen Details zu der aufwendigen Suche.

Der Mann, der mit acht Vergewaltigungen in Berlin und Brandenburg in Zusammenhang gebracht wird, ist offenbar ein 29-Jähriger aus Serbien. Die Berliner Staatsanwaltschaft teilte am Mittwoch Details zum mutmaßlichen Täter und den Taten mit.

"Gepackt und gewürgt"

Demnach wird er verdächtigt, acht Frauen teilweise schwer vergewaltigt zu haben. Auffällig sei das Verhalten des Täters bei den Vergewaltigungen gewesen, sagte Norma Schürmann, die Leiterin des Landeskriminalamts 13. Der Mann habe die Frauen nett angesprochen, meist auch in Gebieten, in denen auch andere Menschen unterwegs waren. Dann habe er die Frauen gepackt und gewürgt. "Erstmal seine Macht demonstriert und dann von Hauptweg in entlegenere Gebiete gezerrt", so Schürmann.

Der Tatverdächtige habe teils schwere Gewalt angewendet, sodass die Opfer nicht um Hilfe rufen konnten. Nach den Taten habe er eine andere Seite gezeigt und sich "um die Opfer gekümmert, war sogar nett und versuchte sich zu verabreden, für den nächsten Tag", erklärte Schürmann. Einige der Geschädigten seien darauf eingegangen, um fliehen zu können. "Das hat zum Glück auch geklappt." Einem seiner Opfer habe der Täter sogar sein eigenes Fahrrad gegeben, um nach Hause zu fahren. "Das ist ziemlich ungewöhnlich, aber daran konnten wir das Tatmuster festmachen", sagte die LKA-Leiterin.

Nicht nur eine Videoaufnahme aus Bernau, die den Berliner Ermittlern von den Kollegen aus Brandenburg zugespielt wurde, auch DNA-Spuren an den Tatorten sowie ein Fingerabdruck, der bei einem Laubeneinbruch in der Nähe eines Tatorts entdeckt wurde, halfen den mutmaßlichen Täter ausfindig zu machen.

Zeugin meldete Vergewaltigung in Waldstück

Nachdem am gestrigen Dienstag erneut eine Vergewaltigung gemeldet worden war, gelang es der Polizei, den Täter zu fassen. Gegen 11.30 Uhr meldete eine Zeugin der Polizeidirektion, dass sie in einem Waldstück in Berlin eine Frau beobachtet hatte, die womöglich Opfer einer Vergewaltigung geworden war. Die eigentlich Geschädigte hat sich bislang noch nicht bei der Polizei gemeldet. "Es könnte sich um eine Touristin handeln, die gar nicht mehr in Deutschland ist", mutmaßt Norma Schürmann. Es komme zudem vor, dass die Opfer einer Vergewaltigung die Tat nicht zur Anzeige bringen. "Es ist nicht abwegig, dass sich niemand meldet, insbesondere bei Sexualstraftaten."

Während der Fahndung nach dem Täter sei nicht ausgeschlossen worden, dass er sich ins Ausland abgesetzt hat. "Wir wissen, dass seine Begleiterin nicht mehr in Deutschland ist", teilte Schürmann mit. Es sei unklar, weshalb sich der Mann in Deutschland aufhielt oder wer seine Begleiterin genau sei. Wegen eines Eigentumsdelikts in Deutschland sei der Mann bereits polizeibekannt. Weitere Hintergründe zu dem Verdächtigen würden aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht bekannt gegeben.

83 Polizisten im Einsatz

83 Polizisten waren im Einsatz. Das Waldgebiet nördlich des brandenburgischen Babelsberg in der Nähe des Wannsees, wurde abgesperrt. Eine Drohne, ein Hubschrauber, Boote und Diensthunde unterstützten die Suche. Ermittler hatten kurze Zeit später ein Handy und ein Fahrrad gefunden. "Das Handy war nicht gesperrt, sodass wir schnell darauf zugreifen und Informationen erhalten konnten", teilte der Einsatzleiter Oskar Vurgun mit.

Gegen 19.10 Uhr habe ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera den Verdächtigen entdeckt. Die informierten Polizisten im Wald konnten dadurch den mutmaßlichen Täter gezielt verfolgen und ihn auf Berliner Gebiet fassen. Anschließend wurde er in die Polizeidirektion Potsdam gebracht. Gerüchte, nach denen er sich bei der Festnahme verletzt haben soll, bestätigte die Polizei nicht. Der Einsatzleiter räumte allerdings ein, dass der Verdächtige über Schmerzen geklagt habe und in der Nacht in ein Krankenhaus gebracht wurde. Inzwischen sei er allerdings zurück.

Staatsanwältin Katrin Frauenkron teilte mit, als nächstes solle ein medizinisch-psychologisches Gutachten des Tatverdächtigen erstellt werden. "Die Beweislage stellt sich gut dar, weshalb wir als nächsten Schritt mit einer Anklage rechnen", erklärte sie. Es werde bei mindestens drei der Taten von einer besonders schweren Vergewaltigung ausgegangen. "Da drohen pro Tat fünf Jahre Freiheitsstrafe."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Pressekonferenz der Berliner Staatsanwaltschaft am 15. Juli
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