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Lübeck, Mainz, Wolfsburg: Bombendrohungen gegen Gerichte in acht Städten


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In acht Städten
Bombendrohungen gegen deutsche Justizbehörden


Aktualisiert am 07.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Polizisten stehen nach einer Bombendrohung vor dem Thüringer Justizzentrum in Erfurt: In zahlreichen deutschen Städten gingen am Dienstagmorgen Bombendrohungen gegen Gerichte ein, etliche Gebäude wurden geräumt.Vergrößern des Bildes
Polizisten stehen nach einer Bombendrohung vor dem Thüringer Justizzentrum in Erfurt: In zahlreichen deutschen Städten gingen am Dienstagmorgen Bombendrohungen gegen Gerichte ein, etliche Gebäude wurden geräumt. (Quelle: Michael Reichel/dpa)

Bombendrohungen gegen zahlreiche deutsche Justizstellen und Gerichte halten die Ermittler am Dienstagmorgen in Atem. In Lübeck, Mainz, Wolfsburg und anderen Städten wurden Gebäude evakuiert.

Mehrere Gerichte in deutschen Städten sind am Dienstag nach Bombendrohungen geräumt worden. In Mainz, Lübeck, Chemnitz und Erfurt waren am Morgen Drohungen eingegangen. In der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt waren zwei Sprengstoffspürhunde im Einsatz und durchstreiften das Justizzentrum, wie eine Polizeisprecherin sagte. Betroffen seien unter anderem das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Erfurt, deren Mitarbeiter ihre Büros verlassen mussten. Die Gerichtsverhandlungen wurden zunächst bis Mittag ausgesetzt, hieß es.

In Lübeck kommt die Drohung per E-Mail

In Lübeck erfuhr die Polizei am Dienstagmorgen von der Bedrohung des Gebäudes des Amtsgerichts, das geräumt wurde. "Gegen 9.15 Uhr ist die Drohung per Mail eingegangen", sagte der Polizeisprecher Dierk Dürbrook t-online.de. Zwei Stunden später waren Sprengstoffspürhunde noch immer dabei, das Gebäude zu durchsuchen. "Sie suchen eine Bombe oder Sprengstoff", sagte Dürbrook. Zu der Drohung habe sich bislang niemand bekannt. Mit Blick auf die zahlreichen Bombendrohungen in anderen deutschen Städten sagte der Sprecher: "Ich kann nicht beurteilen, ob es sich um eine konzertierte Aktion handelt."

In Mainz wurden das Land- und das Amtsgericht geräumt. Die Drohung ging gegen 7.30 Uhr bei der Polizei ein. Die umliegenden Straßen wurden weiträumig abgesperrt. Auch in Chemnitz ging eine Drohung gegen das Amtsgericht ein, das Gebäude wurde aber nicht evakuiert.

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In Wolfsburg wurde das Amtsgericht zwischenzeitlich geräumt. Die Drohung ging ersten Ermittlungen zufolge per E-Mail ein. Um 9.15 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden.

Erfurt: alle Verhandlungen vorerst ausgesetzt

In Erfurt wurden das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft bedroht. Das Gebäude wurde von Spürhunden durchsucht. Verhandlungen wurden vorerst ausgesetzt. Wie die Polizeisprecherin Judith Schnuphase t-online.de mitteilte, war der Einsatz um 11 Uhr beendet. "Natürlich wurde nichts gefunden", sagte Schnuphase. Mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen wollte sie sich nicht dazu äußern, wann und wie die Bombendrohung bei den Behörden eingetroffen war und wie die Drohung genau lautete.

In Baden-Baden durchsuchte die Polizei am Dienstag ebenfalls ein Gerichtsgebäude. Die Ermittlungen hätten keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr ergeben – die Polizei gab Entwarnung. Am Morgen sei eine E-Mail mit "drohendem Wortlaut" eingegangen. Die Mitarbeiter verließen das Gebäude.

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In Hanau ist das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit nach einer Bombendrohung geräumt worden. Die Mitarbeiter mussten das Gebäude verlassen, Publikumsverkehr war zu dem Zeitpunkt noch nicht vor Ort. Das mehrstöckige Gebäude wurde durchsucht, im Einsatz waren zahlreiche Beamte sowie Sprengstoffspürhunde.

NRW: Geringe Gefahr

Auch die Landgerichte in Essen und Bochum wurden bedroht. Wie eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Justizministerium sagte, habe die Polizei die Gefahr als gering eingestuft und Entwarnung gegeben, nachdem nichts gefunden worden sei.

In der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder zu offenbar konzertierten Bombendrohungen im gesamten Bundesgebiet. Im April hatte es im Zusammenhang mit dem Prozess gegen den mutmaßlichen Urheber einer Serie rechtsextremer Drohschreiben am Berliner Landgericht eine Bombendrohung gegeben. Die Verhandlung musste unterbrochen werden. In einem Fax hieß es, rund um den ursprünglich für die Verhandlung vorgesehenen Saal seien zahlreiche Sprengsätze deponiert.

Demnach stand über dem Schreiben "NSU 2.0" und darunter "Heil Hitler". Das Gericht überprüfte das Schreiben, bevor Entwarnung gegeben wurde. Nach rund anderthalb Stunden konnte der Prozess mit der Verlesung der Anklage fortgesetzt werden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material von dpa und AFP
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