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Augsburg: Sechs Verdächtige in Tötungsdelikt wieder in Haft


Angriff in Augsburg
Sechs Verdächtige in Tötungsdelikt wieder in Haft

Von t-online, dru

27.12.2019Lesedauer: 2 Min.
Kerzen für einen in Augsburg getöteten Mann: Der Angriff in der Fuggerstadt Anfang Dezember hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt.Vergrößern des Bildes
Kerzen für einen in Augsburg getöteten Mann: Der Angriff in der Fuggerstadt Anfang Dezember hatte bundesweit für Bestürzung gesorgt. (Quelle: imago-images-bilder)

Der Tod eines 49-Jährigen Anfang des Monats in Augsburg hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Sechs Verdächtige, die zunächst verhaftet, dann wieder freigelassen wurden, kamen nun erneut in Haft.

Sechs Verdächtige, die im Fall der tödlichen Attacke auf einen Mann in Augsburg vor Weihnachten auf freien Fuß kamen, sind erneut in Haft genommen worden. Das berichten "Focus Online" sowie die "Augsburger Allgemeine" unter Berufung auf mehrere Anwälte der Betroffenen. Ein Sprecher der Polizei bestätigte die Angaben. Die Staatsanwaltschaft wirft den jungen Männern demnach Beihilfe zum Totschlag vor.

Das Oberlandesgericht München habe alle sechs Beschuldigten wieder verhaften lassen, sagte Anwalt Klaus Rödl zu "Focus Online". Zu den Gründen konnte er zunächst nichts sagen, er sei gespannt auf die Begründung, sagte Rödl. Die Entscheidung müsse "entweder auf neu vorgelegten Beweisen beruhen oder aufgrund einer von der Auffassung des Landgerichts abweichenden Bewertung der tatsächlichen Sach- oder Rechtslage, was diesseits nicht nachvollziehbar wäre".

Freilassung nach Videosichtungen

Sechs von sieben festgenommenen jungen Männern waren einen Tag vor Heiligabend wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Jugendkammer des Landgerichts hatte die Haftbefehle gegen sie aufgehoben. Nach der Sichtung von Videoaufzeichnungen sah das Gericht keinen dringenden Verdacht der Beihilfe zum Totschlag mehr. Ein "gemeinschaftliches Umzingeln" des Opfers, wie zunächst vermutet, habe nicht festgestellt werden können.

Der 17-jährige Hauptverdächtige blieb weiter in Untersuchungshaft. Ihm werden Totschlag und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Er soll dem Opfer den tödlichen Schlag versetzt haben. Wie das Gericht am Montag erklärte, gehe es bei dem Hauptverdächtigen von einer "spontanen, sofort abgeschlossenen Handlung" aus.

Streit endet tödlich

Das 49-jährige, spätere Opfer war Anfang Dezember nach einem privaten Weihnachtsmarktbesuch mit seiner Frau und einem befreundeten Paar in einen Streit mit den Jugendlichen geraten. Im Verlauf tötete einer der Jugendlichen den Mann mit einem einzigen Schlag. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, auch weil das Opfer bei der Berufsfeuerwehr gewesen war.

Auch der Mann des anderen Paars erlitt durch Schläge ins Gesicht schwere Verletzungen. Bei dem zweiten Opfer bejahte das Landgericht zwar bei zwei Beschuldigten den dringenden Tatverdacht der gefährlichen Körperverletzung. Es sah jedoch keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr.

Verwendete Quellen
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