Er wurde 88 Jahre alt Papst Franziskus ist tot
Papst Franziskus ist am Ostermontag in den frühen Morgenstunden verstorben.
Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken starb am Montag im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte. Der Argentinier stand seit 2013 an der Spitze der katholischen Kirche.
"Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, ins Haus des Vaters zurückgekehrt", verkündete Kardinal Kevin Farrell in einer vom Vatikan auf dessen Telegram-Kanal veröffentlichten Erklärung.
"Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich Euch den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben", schrieb Farrell weiter in seiner Mitteilung. Franziskus' ganzes Leben sei dem "Dienst am Herrn und Seiner Kirche" gewidmet gewesen.
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In seinem offenen Papamobil wurde der 88-Jährige erst am vergangenen Ostersonntag rund eine Viertelstunde lang unter dem Jubel Tausender Menschen über den Petersplatz gefahren. Zuvor hatte er vom Balkon des Petersdoms aus den Christen in aller Welt "Frohe Ostern" gewünscht.
Papst Franziskus hält sich nicht an vorgesehene Pause
Einen Monat nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wurde Franziskus zunächst in seinem Rollstuhl sitzend auf den Balkon des Petersdoms gefahren, von wo aus der Papst traditionell den Segen Urbi et orbi (der Stadt und dem Erdkreis) spendet. Der ohne Beatmungskanülen zur Sauerstoffzufuhr erschienene Pontifex ergriff kurz selbst das Wort und wünschte mit schwacher Stimme auf Italienisch "Frohe Ostern".
Franziskus war im Februar wegen einer beidseitigen Lungenentzündung in die Gemelli-Klinik in Rom gebracht worden. Um eine erneute Ansteckung zu verhindern, sollte der Papst nach seiner am 23. März erfolgten Entlassung eigentlich eine zweimonatige Pause ohne öffentliche Auftritte einlegen. Vor einer Woche hatte er jedoch bereits den britischen König Charles III. und dessen Frau Camilla am Rande ihres Staatsbesuchs in Rom getroffen.
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Der Weg zum Papst
Jorge Mario Bergoglio kam im argentinischen Vorort von Buenos Aires zur Welt – als ältestes von fünf Kindern. Seine erste Karriere führt ihn ins Labor: Er schließt eine Ausbildung zum Chemietechniker ab. Doch mit 22 Jahren kehrt er der Wissenschaft den Rücken. Bergoglio tritt dem Jesuitenorden bei und beginnt ein neues Kapitel.
In Chile vertieft er sich zunächst in die Geisteswissenschaften und Philosophie. Zurück in seiner Heimat Argentinien schließt er 1963 erfolgreich das Studium der Philosophie und katholischen Theologie am Colegio Máximo San José in San Miguel ab – einer Ordenshochschule der Jesuiten.
Zum Priester wurde er kurz vor seinem 33. Geburtstag geweiht. Seine erste Zeit im Kirchendienst waren die schlimmsten Jahre der argentinischen Militärdiktatur. Von damals stammen Vorwürfe, er habe sich zu sehr mit dem Regime eingelassen. Franziskus wies dies stets zurück.
1992 wurde Bergoglio zum Bischof geweiht, 1998 zum Erzbischof von Buenos Aires. 2001 machte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinal. Schon bald galt er als "papabile", als Kandidat fürs allerhöchste Amt. 2005 unterlag er im Konklave noch deutlich gegen Ratzinger. Als er acht Jahre später doch gewählt wurde, witzelte er über seine Herkunft vom anderen "Ende der Welt".
Franziskus wurde der erste Jesuit in diesem Amt. Und der erste, der sich den Namen Franziskus gab – als Reminiszenz an Franz von Assisi, den Gründer des Bettelordens der Franziskaner. Auch das war Programm: Franziskus wollte ein Papst der Armen sein, der Schwachen, der Vergessenen, der Vertriebenen.
- Mit Material der Agenturen dpa und AFP