Interpol-Razzia in 78 Ländern 670 vermeintliche Lebensmittel-Betrüger verhaftet
Lebensmittel-Betrügern auf der Spur: Ermittler haben Waren im Wert von über 100 Millionen Euro bei weltweiten Durchsuchungen aus dem Verkehr gezogen. Fast 700 Menschen wurden festgenommen.
Gepanschter Alkohol, Schmuggelware und abgelaufenes Essen: Bei einer weltweiten Razzia haben Polizisten in 78 Ländern insgesamt 672 Verdächtige wegen gefälschter Lebensmittel festgenommen. Der von der internationalen Polizeibehörde Interpol und ihrer europäischen Schwesterorganisation Europol koordinierte Großeinsatz dauerte von Dezember bis April, wie Interpol mitteilte. Dabei wurden Waren im Wert von 117 Millionen Dollar (rund 103 Millionen Euro) beschlagnahmt.
Die Einsatzkräfte überprüften weltweit Lebensmittel in Geschäften, Märkten und auf dem Transportweg unter anderem auf ihr Ablaufdatum, die hygienischen Bedingungen und gefährliche Inhaltsstoffe.
Medikament gegen Potenzstörungen
In Simbabwe beschlagnahmten die Behörden fast 14.000 Liter Erfrischungsgetränke, die den Hauptinhaltsstoff eines Medikaments gegen Potenzstörungen aufwiesen. Für ahnungslose Verbraucher könne der Konsum solcher Getränke lebensgefährlich sein, erklärten die Behörden.
Ein großer Teil der beschlagnahmten Lebensmittel entfiel auf schwarz gebrannten Alkohol. In Russland hoben Fahnder eine illegale Wodkafabrik aus und kassierten 4.200 Liter Alkohol. In etlichen Ländern fahndeten die Behörden nach fälschlicherweise als "Bio"-Ware gekennzeichneten Lebensmitteln.
Illegale Gegenstände sichergestellt
Insgesamt wurden laut Interpol 16.000 Tonnen Essen und 33 Millionen Liter Getränke aus dem Verkehr gezogen. Diese Größenordnung zeige, dass "Lebensmittelbetrug alle Arten von Produkten in allen Teilen der Welt betrifft", erklärte der Leiter der Abteilung für schwere und organisierte Kriminalität von Europol, Jari Liukku.
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Die Fahnder beschlagnahmten in dem Einsatz auch gefälschte oder illegale Medikamente, Kosmetika, Hygieneprodukte, Bekleidung, Sonnenbrillen und Uhren im Wert von 6,1 Millionen Dollar.
- Nachrichtenagentur AFP