Grenfell-Hochhausbrand Mann kommt wegen geschmacklosen Videos vor Gericht

Beim Brand des Grenfell-Hochhauses in London starben 72 Menschen. Ein Mann machte dies zum Anlass, ein makaberes Video zu drehen. Nun sitzt er dafür auf der Anklagebank.
Wegen eines geschmacklosen Videos zum Brand des Grenfell-Hochhauses in London muss sich ein 46-jähriger Mann vor Gericht verantworten. Auf der Aufnahme war zu sehen, wie ein großes Modell des Hochhauses mit braunen Pappfiguren an den Fenstern in Brand gesetzt wurde. Dem Mann wird vorgeworfen, die Aufnahme in soziale Netzwerke gestellt oder dies veranlasst zu haben. Er muss das erste Mal am 30. April in London vor Gericht erscheinen.
Die Polizei hatte nach dem Vorfall sechs Männer festgenommen, sie aber später wieder freigelassen. Auf dem im Internet kursierenden Video war Gelächter zu hören, als ein Mann rief "Helft mir! Helft mir!". Eine andere Person sagte: "Das passiert mit ihnen, wenn sie keine Miete zahlen." Die Aufnahme stieß auf starken Protest in sozialen Medien und bei Angehörigen der Opfer. Premierministerin Theresa May nannte das Video "völlig inakzeptabel".
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Bei der Katastrophe im Juni 2017 kamen 72 Menschen ums Leben. Ein kleines Feuer breitete sich rasend schnell in dem Sozialbau aus. Brandschutzauflagen waren ignoriert worden. Vor allem eine neue Fassadenverkleidung machte das Hochhaus zur Todesfalle.
- Nachrichtenagentur dpa