Vermisste 15-Jährige Staatsanwaltschaft glaubt an heiße Spur zu Rebecca
Seit über sechs Wochen wird Rebecca aus Berlin vermisst. Der Hauptverdächtige in dem Fall ist inzwischen wieder frei. Trotzdem geht die Polizei davon aus, bald neue Hinweise über den Verbleib der 15-Jährigen zu bekommen.
Sechs Wochen nach dem Verschwinden von Rebecca aus Berlin ist immer noch ungeklärt, wo die 15-Jährige ist. Rund 2.200 Hinweise wertet derzeit die Mordkommission aus. Ein Polizeisprecher erklärt: "Wir gehen jedem Hinweis nach und priorisieren dabei natürlich. Um die wichtigsten kümmern wir uns zuerst."
Doch schon bald sollen neue Erkenntnisse gewonnen werden. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bald einen neuen und wichtigen Anhaltspunkt finden, der uns zu Rebecca führen könnte", sagte der zuständige Staatsanwaltschaft zu "Focus Online". Woher diese Zuversicht kommt, ist unklar. Die Behörden können aktuell nicht mehr preis geben, da es sich um laufende Ermittlungen handelt. Weiterhin gehen die Ermittler davon aus, dass der Schwager Florian R. dringend tatverdächtig ist – auch wenn er nach zwei Wochen aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.
"Wenn er wollte, könnte er in die Karibik reisen"
Der Verdächtige kann sich aktuell wieder frei bewegen und auch ins Ausland reisen. Die Staatsanwaltschaft erklärte "Focus Online": "Er musste entlassen werden, da zwei Wochen nach seiner Verhaftung keine neuen Indizien oder Beweise vorgelegt werden konnten, die den Tatverdacht weiter erhärtet hätten." Jederzeit könne sich die Lage aber wieder ändern und der 27-Jährige erneut verhaftet werden. "Wenn er wollte, könnte er auch in die Karibik reisen, ohne dass wir das verhindern könnten", räumt der Sprecher der Staatsanwaltschaft ein.
Für die Eltern von Rebecca steht immer noch fest, dass der Familienangehörige nichts mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun hat und glaubt an seine Unschuld. "Innerhalb der Familie hat keiner Zweifel an Florian. Wir haben mit Florian seit seiner Freilassung gesprochen, auch nachgebohrt, was an dem Tag von Rebeccas Verschwinden passiert ist. Aber er darf nichts sagen, seine Anwältin hat ihm das verboten", meinte Rebeccas Vater Bernd R. zu "Bild".
Vater hatte Zweifel an Unschuld von Florian R.
Weiter erklärte ihr Vater, dass er sich selbst zwischenzeitlich nicht mehr sicher gewesen sei, ob er an der Unschuldsvermutung weiter festhalten sollte: "Die Mordkommission wollte uns da was einreden, aber das kann nicht sein." Über die neuesten Ermittlungen erfahre die Familie laut dem Medienbericht nur aus den Medien: "Wir wissen nichts und hören auch nichts. Die Mordkommission meldet sich überhaupt nicht."
Dennoch hat die Familie immer noch Hoffnung, dass Rebecca lebend gefunden wird. Auf Instagram schreibt ihre Schwester Vivien: "Du bist eine Kämpferin. Eine starke junge Frau. Ich weiß, dass du da bist. Ich spüre, dass du lebst. Das gibt mir Kraft." Sie fragt ihre Community, aus welchem Grund sie trauern sollte: "Aber heißt es nicht, dass jemand trauert, weil eine Person für immer aus ihrem Leben gegangen ist? Ist dann nicht all die Hoffnung verloren?"
Die Verzweiflung von Rebeccas Mutter
Im Interview mit RTL äußert dagegen Rebeccas Mutter Brigitte sogar den Verdacht, dass ihre jüngste Tochter festgehalten werde: "Wir haben ja Hoffnung, dass wir irgendwann noch unser Kind finden. Ich bin immer noch der Meinung, dass mein Kind irgendwo festgehalten wird, weggeschnappt oder sonstiges. Und darum möchte ich auch bitten, wenn diejenigen mich hören, sie endlich freizulassen." Die Ermittlungsbehörden unterstützen diese Theorie nicht und gehen weiter davon aus, dass Rebecca tot ist. Bis zu neuen Erkenntnissen im Vermisstenfall geht die Suche nach ihr weiter.
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Die 15-Jährige hatte in der Nacht zum 18. Februar bei ihrer Schwester Jessica und dem Schwager im Einfamilienhaus in Britz übernachtet. In der Nacht oder am Morgen verschwand sie. Kurz darauf wurde ihr Handy abgeschaltet. Zum Tatzeitpunkt sei die vermisste 15-Jährige mit Florian R. allein gewesen. Die Mordkommission geht weiter davon aus, dass der Schwager der Mörder von Rebecca ist.