Pfleger in Berlin getötet Polizei fasst psychisch kranken Messerstecher
In einer Einrichtung für psychisch Kranke in Berlin sticht ein Patient plötzlich auf einen Pfleger ein. Der Pfleger verstirbt noch vor Ort, der Täter kann fliehen. Später stellt er sich.
Mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften hat die Berliner Polizei einen 30-jährigen Messerstecher gefasst. Der psychisch kranke Mann hatte zuvor einen Betreuer in einer Einrichtung für psychisch kranke Straftäter niedergestochen. Der 39-Jährige erlag noch am Tatort im Stadtteil Wedding seinen Verletzungen, wie ein Sprecher mitteilte.
Der Patient sei in der Nähe des Tatorts festgenommen worden, twitterten die Ermittler am Freitagnachmittag. Er soll sich gestellt haben. Die Polizei hatte die Bevölkerung gewarnt, sich dem flüchtigen Messerstecher zu nähern.
Der Mann stach unvermittelt auf den Betreuer ein
Die Tat ereignete sich kurz nach 10.30 Uhr. Der 30-Jährige wurde in der Einrichtung behandelt, wohnte aber in der Nähe. Bei einer Besprechung mit mehreren Betreuern soll der Mann plötzlich mit einem Messer auf den Sozialarbeiter eingestochen haben. Der Täter konnte zunächst entkommen. Eine Bewährungshelferin und weitere Zeugen wurden anschließend psychologisch betreut.
Die Polizei schickte ein großes Aufgebot nach Wedding. Schwer bewaffnete Mitglieder von Spezialeinheiten (SEK) waren auf den Straßen zu sehen. Polizisten mit Schutzschilden suchten die Gegend ab. Zahlreiche Mannschaftswagen und Rettungswagen standen in der Umgebung des abgesperrten Tatorts. In der Luft kreiste ein Polizeihubschrauber. Am Nachmittag wurde der mutmaßliche Täter festgenommen.
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Nach Informationen der "Berliner Morgenpost" war der mutmaßliche Täter bis April 2016 im Maßregelvollzug untergebracht. Dort werden Täter eingesperrt und behandelt, die wegen psychischer Störungen nicht verurteilt werden können. Dann soll der Mann auf Bewährung entlassen worden sein. Er musste sich aber in der Wohn- und Betreuungseinrichtung melden und behandeln lassen.
- dpa