Angriff auf Polizisten Ermittlungen gegen Teilnehmer rechter Demo in Köthen
Angriffe gegen Polizeibeamten, dazu rechtsextreme Parolen: Gegen mehrer Teilnehmer der rechten Demo in Köthen wurden Ermittlungen eingeleitet. Kritik gibt es auch an der AfD.
Nach den Demonstrationen am Sonntag in Köthen ermittelt die Bundespolizei gegen mehrere mutmaßliche Rechtsextreme. Auf der Rückreise von Köthen seien im Magdeburger Hauptbahnhof aus einer Gruppe von 23 Menschen heraus rechte Parolen skandiert und mehrere Straftaten wie Körperverletzung begangen worden, wie die Bundespolizei mitteilte. Ein Beamter wurde demnach zu Boden gestoßen und geschlagen, ein zweiter ebenfalls angegriffen. Die Gruppe zündete Böller und bewarf zudem einen Reisenden mit einer Flasche.
Erst als Verstärkung kam, flüchtete die Gruppe. Sieben Verdächtige konnten nahe des Hauptbahnhofs gestellt werden. Auch dabei leisteten die Männer erheblichen Widerstand. Es wurden Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Diebstahls, Körperverletzung, Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet.
Innenminister kritisiert AfD-Teilnehmer auf Demo
Die Demo am Sonntag selbst blieb weitgehend friedlich, teilte die Polizei mit. Trotzdem kritisierte der Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht die zahlreichen AfD-Vertreter bei der Demo. Diese haben sich nicht von den Rechtsextremisten abgegrenzt, so Stahlknecht. Es sei eindeutig der Eindruck entstanden, dass sich die AfD-Vertreter, darunter viele Abgeordnete, mit den Extremisten gemein machten, sagte der CDU-Politiker. So entstehe die Gefahr, dass die Rechtsextremen salonfähig gemacht würden.
Eine Woche nach dem Tod eines 22-Jährigen in Köthen in Sachsen-Anhalt hatte es am Sonntag in der Stadt erneut eine rechtsgerichtete Demonstration sowie Proteste von linken Gruppierungen gegeben. Dem Aufruf des rechtsgerichteten Bündnisses Zukunft Heimat aus Brandenburg, das gemeinsam mit Pegida und weiteren Gruppierungen die Demo organisiert hatte, folgten rund 1.400 Menschen. Linke Initiativen versammelten demnach etwa 850 Teilnehmer zum Gegenprotest. .
- AFP, dpa