Erfolgreiche Zielfahndung Polizei fasst Mann, der Obdachlose angezündet haben soll
Vor gut einer Woche zündete ein Täter zwei Obdachlose in Berlin an. Die beiden Opfer überlebten schwer verletzt, die Bestürzung war bundesweit groß. Nun wurde der mutmaßliche Täter gefasst.
Der Brandanschlag auf zwei Obdachlose im Berliner Stadtteil Schöneweide ist offenbar aufgeklärt. Die Polizei nahm am Mittwoch einen 47-Jährigen fest. Er ist dringend verdächtig, die beiden 62 und 47 Jahre alten Männer auf einem Bahnhofsvorplatz angezündet zu haben. Gegen ihn sei bereits am 26. Juli Haftbefehl erlassen worden, hieß es in einer Mitteilung der Polizei.
Der Tatverdächtige soll am Abend des 22. Juli an einem S-Bahnhof zwei schlafende Obdachlose mit Benzin übergossen und angezündet haben. Zuvor soll er mit einem der Opfer in Streit geraten sein, berichtet der Sender rbb unter Berufung auf einen Sprecher der Staatsanwaltschaft. Anschließend kaufte er demnach gemeinsam mit einer noch unbekannten Person an einer Tankstelle Benzin und attackierte offensichtlich aus Rache die schlafenden Männer.
Die Opfer erlitten schwere Verbrennungen. Während der 47-Jährige weiter im Schutzkoma auf der Intensivstation liegt und auf weitere Hauttranspantationen wartet, soll der 62-Jährige das Krankenhaus bald verlassen können. Der Täter konnte nach der Tat entkommen, Zeugen löschten den Brand.
Der Tatverdächtige war nach dem Brandanschlag zunächst untergetaucht. Das Landeskriminalamt wertete Aufnahmen von Überwachungskameras aus und zog die Zielfahndung hinzu, die den Mann schließlich im Stadtteil Köpenick ausfindig machte. Gegen ihn wird nun wegen Totschlags ermittelt. Die Polizei fand nach eigenen Angaben bisher keine Anhaltspunkte für ein obdachlosenfeindliches Motiv.