Großer Mordprozess Hexenjagd auf Papua-Neuguinea: Acht Todesurteile

Sie zerhackten ihre Opfer mit Pfeilen, Messern und Äxten: Vor vier Jahren erschütterte eine riesige "Hexenjagd" den Inselstaat. Nun sprachen Richter die Beteiligten wegen Mordes schuldig.
Sie hatten Jagd auf angebliche Hexer im Nordosten des Pazifikstaates Papua-Neuguinea gemacht: Jetzt sind acht Dorfbewohner wegen Mordes an sieben Menschen zum Tode verurteilt worden. Über weitere 88 Angeklagte verhängte ein Gericht in Madang lebenslange Haftstrafen, wie die örtliche Zeitung "The National" berichtete.
Die Verurteilten hatten zu einer Gruppe von etwa 200 Dorfbewohnern gehört, die im April 2014 in Kriegsbemalung zu dem Dorf Sakiko im Nordosten der Insel fuhren, um angebliche Hexer zu suchen und zu töten. Die sieben Opfer, darunter auch zwei Jungen im Alter von drei und fünf Jahren, wurden mit Pfeilen, Buschmessern und Äxten zu Tode gehackt
Aberglaube wirkt nicht strafmildernd
Richter David Cannings sagte, die Dorfbewohner habe die Sorge vor der Anzahl Toter in der Gegend umgetrieben, die der Hexerei zugeschrieben wurden. Doch der Glaube an Hexerei sei nicht strafmildernd, betonte er bei der Urteilsverkündung. Aberglaube ist in einigen der Stammeskulturen auf Papua-Neuguinea tief verwurzelt.
- dpa