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Getötete 17-Jährige in Flensburg: Verdächtiger und Opfer kannten sich gut


Getötete 17-Jährige in Flensburg
Tatverdächtiger und Opfer kannten sich gut

Von dpa
Aktualisiert am 14.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Der Tatort in Flensburg: Blumen und Grablichter stehen an dem Mehrfamilienhaus, in dem eine 17-Jährige erstochen wurde.Vergrößern des Bildes
Der Tatort in Flensburg: Blumen und Grablichter stehen an dem Mehrfamilienhaus, in dem eine 17-Jährige erstochen wurde. (Quelle: Carsten Rehder/dpa-bilder)

Nach dem Tod einer Jugendlichen in Flensburg sind weitere Details zu den Umständen bekannt geworden. Die 17-Jährige war mit einem Messer tödlich verletzt worden. Tatverdächtig ist ein 18-Jähriger.

Nach dem gewaltsamen Tod einer 17-Jährigen in Flensburg sind das Motiv und die Hintergründe der Tat noch unklar. Der 18 Jahre alte Tatverdächtige aus dem Freundeskreis des Opfers habe sich beim Haftrichter nicht geäußert, sagte die Leitende Staatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt. Allerdings habe er zuvor bei Polizeibeamten Angaben gemacht. Zum Inhalt wollte sich die Juristin aber zunächst nicht äußern.

Seit Dienstag sitzt der aus Afghanistan stammende junge Mann wegen Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. "Der 18-Jährige lebte seit 2015 in Deutschland", sagte Stahlmann-Liebelt. Sein Asylantrag sei abgelehnt worden, die Entscheidung aber nicht rechtskräftig. "Das Verfahren läuft noch."

Verdächtiger rief selbst die Rettungskräfte

Die Jugendliche war am Montagabend in einer Wohnung mit schweren Stichverletzungen aufgefunden worden. Der 18-Jährige hatte selbst die Rettungskräfte alarmiert. Diese konnten der jungen Frau aber nicht mehr helfen – sie erlag noch am Tatort trotz Wiederbelebungsversuchen ihren Stichverletzungen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ergab die Obduktion ihres Leichnams, dass "die Verletzungen für eine Fremdeinwirkung sprechen". Nach Auswertung der ersten Spurenlage geriet der junge Mann in Verdacht. Die Mordkommission ermittelt seit Montagabend in dem Fall. In der Wohnung sicherten Beamte Spuren. Die Polizei stellte das Tatwerkzeug, eine Stichwaffe, sicher.

18-Jähriger war öfter zu Besuch

Ein Nachbar bezeichnete das Opfer laut "Bild"-Zeitung als "fröhliches, aufgeschlossenes Mädchen". "Vor ein paar Monaten ging sie dann nur noch mit Kopftuch vor die Tür und verhielt sich sehr zurückhaltend." Das "Flensburger Tageblatt" berichtete, die 17-Jährige habe in dem Mehrfamilienhaus, in dem die Tat geschah, eine Wohnung gehabt. Nachbarn hätten berichtet, dass sie sehr oft Besuch von dem Tatverdächtigen gehabt habe.

"Wir gehen davon aus, dass die beiden sich wohl besser gekannt haben", hatte die Staatsanwältin bereits am Dienstag gesagt. "Aber wie die Beziehung genau war, dazu müssen wir erst noch die weiteren Ermittlungen abwarten."

Mehrere vergleichbare Fälle

Mehrere Angriffe von Jugendlichen hatten in den vergangenen Monaten deutschlandweit erschüttert. In Kandel in Rheinland-Pfalz erstach im Dezember ein Flüchtling seine 15 Jahre alte Ex-Freundin. Erst in der vergangenen Woche wurde in Berlin eine 14-Jährige ebenfalls in einer Wohnung erstochen. Ein 15-jähriger Mitschüler mit deutscher Staatsangehörigkeit sitzt wegen des Verdachts des Totschlags in Haft. Laut Staatsanwaltschaft ist das Motiv des mutmaßlichen Täters noch unklar.

Verwendete Quellen
  • dpa
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