Vorwurf Insiderhandel Staatsanwaltschaft durchsucht Metro-Zentrale in Düsseldorf

Der Handelsriese Metro und zwei seiner Topmanager sind ins Visier der Justiz geraten. Am Freitag durchsuchten Polizei und Staatsanwaltschaft die Konzernzentrale in Düsseldorf. Es geht um Insiderhandel und Marktmanipulation.
Am Freitagvormittag haben Polizei und Staatsanwaltschaft Büros in der Düsseldorfer Konzernzentrale der Metro AG durchsucht. Nach "Spiegel"-Informationen suchten die Ermittler nach Beweismaterial für den Vorwurf, dass der Handelskonzern und einige seiner führenden Mitarbeiter bei der Ankündigung der Aufspaltung des Konzerns im Frühjahr 2016 gegen das Wertpapierhandelsgesetz verstoßen haben könnten.
Eine Sprecherin der Wertpapier-Aufsicht Bafin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Behörde Strafanzeige erstattet habe. Die Bafin sei "wegen des Verdachts des Insiderhandels und der Marktmanipulation in Aktien der Metro AG" aktiv geworden. Zu Details wollte sie sich nicht äußern. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf kündigte für Montag eine Erklärung an.
Konzern bestreitet Vorwurf des Insider-Handels
Der Vorwurf des Insiderhandels richtet sich gegen Metro-Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann und Vorstand Pieter Boone. Ein Metro-Sprecher betonte: "Zu dem Zeitpunkt, zu dem Herr Steinemann und ein Vorstandsmitglied Aktien erworben haben, lag keine Insider-Information vor."
Auch der Konzern habe nicht gegen das Wertpapierhandelsgesetz verstoßen. Die Metro habe die Nachricht von der beabsichtigen Aufspaltung pünktlich und unter Beachtung aller einschlägigen Vorschriften kommuniziert. Die Aktie der damaligen Metro AG legte am Tag der Ankündigung in der Spitze um 15 Prozent zu.
Börsianer reagierten nervös auf den Vorgang: Metro-Aktien gaben am Nachmittag fast zwei Prozent nach und zählten damit zu den größten Verlierern im Nebenwerteindex MDax.