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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tumulte auf der Buchmesse Bei Höcke-Auftritt eskaliert die Situation
Der Auftritt der "Neuen Rechten" auf der Frankfurter Buchmesse sorgt weiter für Auseinandersetzungen. Am Samstag kam der umstrittene Thüringer AfD-Landtagsfraktionschef Björn Höcke. Es kam zu Tumulten. Bereits am Freitag wurde ein Verleger aufgrund seines verbalen Protests gegen eine rechte Lesung verletzt.
Höcke war bei der Präsentation des Buches "Mit Linken leben" des rechtsgerichteten Antaios-Verlags dabei. Demonstranten protestierten mit Transparenten und Rufen wie "Nazis raus" gegen die Veranstaltung. Höckes Anhänger skandierten "Jeder hasst die Antifa". Die Polizei musste schlichtend eingreifen. Später wurde eine weitere Lesung von zwei Autoren der rechtsextremen "Identitären Bewegung" wegen lautstarker Proteste abgebrochen.
Veranstalter verurteilt die Auseinandersetzungen
Der Auftritt rechtsgerichteter Verlage hat bereits vor der weltweiten Bücherschau für heftige Debatten gesorgt. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Organisator der Messe – hat die Zulassung der Stände mit der Meinungsfreiheit begründet und zur "aktiven Auseinandersetzung" aufgerufen. Jetzt verurteilte der Verein in einer Stellungnahme die gewalttätigen Auseinandersetzungen. "Wir verurteilen jede Form der Gewalt", erklärten die Verantwortlichen. Gewalt verhindere den Austausch von politischen Positionen. "Wir werden sie als Mittel der Auseinandersetzung nicht zulassen."
Zu einem gewalttätigen Angriff war es am Freitag am Stand der rechtsgerichteten Wochenzeitung "Junge Freiheit" gekommen. Bei einer Lesung ging ein Zuhörer auf den Verleger des linken Trikont-Musikverlags zu und verletzte ihn mit der Faust an der Lippe, wie eine Messesprecherin bestätigte. Trikont-Chef Achim Bergmann hatte demnach zuvor im Vorbeigehen die Lesung mit einem Kommentar begleitet. Der Verleger ließ sich im Krankenhaus behandeln und erstattete Strafanzeige.
Antaios und andere der "Neuen Rechten" nahestehende Verlage warfen dem Börsenverein vor, ihre Stände nicht genügend vor linken Aktivisten geschützt zu haben. In der Nacht zum Freitag war der Gemeinschaftsstand von der Zeitschrift "Tumult" und dem Verlag Manuscriptum von Unbekannten leergeräumt worden.