Dauerüberwachung in der Haft Oscar Pistorius ist offenbar selbstmordgefährdet
Weil die Gefahr bestehe, dass sich der wegen Mordes verurteilte Oscar Pistorius umbringen könnte, steht der südafrikanische Ex-Sprintstar im Gefängnis unter Dauerbeobachtung. Er soll angeblich bereits einen Suizidversuch unternommen haben.
Vertreter des Strafvollzugs sagten der australischen Zeitung "City Press", dass der 29-Jährige rund um die Uhr bewacht werde und Wärter seine Zelle häufiger aufsuchten. Vor einer Woche war Pistorius vorübergehend im Krankenhaus behandelt worden, weil er sich in seiner Zelle verletzt hatte.
Wollte er sich die Pulsadern aufschneiden?
Die "City Press" hatte am vergangenen Wochenende berichtet, dass Pistorius nach Angaben eines Mithäftlings versucht hatte, sich die Pulsadern aufzuschneiden. In seiner Zelle sollen Rasierklingen gefunden worden sein.
Seine Verletzungen am Handgelenk seien "ernst" und er habe sie sich selbst zugefügt. Die Strafvollzugsbehörden wiesen das als Spekulation zurück und erklärten, Pistorius sei aus dem Bett gefallen und habe sich dabei verletzt.
Ermittlungen zu dem Zwischenfall laufen
Die Behörden leiteten Ermittlungen zu dem Vorfall in dem Gefängnis in Pretoria ein. Der unterschenkelamputierte Sportler war Anfang Juli im Berufungsverfahren um die tödlichen Schüsse auf seine Freundin Reeva Steenkamp wegen Mordes zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
Er hatte das Model im Februar 2013 in seinem Haus erschossen, allerdings stets beteuert, sie für einen Einbrecher gehalten und in Panik gehandelt zu haben. Die Staatsanwaltschaft hält die sechsjährige Haftstrafe für zu milde und hat Berufung angekündigt.