Schlag gegen 'Ndrangheta Italienische Polizei schnappt Mafia-Bosse in Bergbunkern

Italiens Polizei ist ein Schlag gegen die kalabrische Mafia gelungen. Die Ermittler spürten zwei Mafia-Bosse in einem Bunker in den süditalienischen Bergen auf. Giuseppe Ferraro (47) und Giuseppe Crea (37) standen auf der Fahndungsliste der gefährlichsten Verbrecher Italiens und sollen der Vereinigung 'Ndrangheta angehören.
Die Zwei hätten in ihrem Versteck "wie Tiere gelebt", teilte die Polizei nach der Festnahme mit. Bei dem Zugriff fielen demnach keine Schüsse.
Polizisten stoßen auf Waffenarsenal
Ferraro war seit 18 Jahren auf der Flucht. Er wurde in Abwesenheit wegen einer Serie von Morden verurteilt. Die Polizei stufte ihn als "extrem gefährlich" ein. Crea wurde seit zehn Jahren wegen Mafia-Zugehörigkeit und Erpressung gesucht. Das von den beiden Mafiosi genutzte Versteck befand sich in den Bergen oberhalb des Ortes Maropati in der südlichen Region Kalabrien.
Ferraro und Crea hätten in einem Betonbunker hinter dichtem Gebüsch und Bäumen gelebt, sagte Staatsanwalt Federico Cafiero de Raho. Trotz ihres abgeschiedenen Daseins hätten die beiden Männer genügend Kontakt zur Unterwelt gehabt, um sich - wenn notwendig - einzuschalten, sagte Cafiero de Raho. Bei dem Einsatz fanden die Polizisten ein Waffenarsenal mit Maschinenpistolen, Gewehren und Pistolen. Das Versteck der Mafiosi stand nach Angaben der Ermittler seit einem Jahr unter Überwachung. Der Zugriff erfogte, als beide Männer schliefen.
Festgenommene Mafiosi in Bandenkrieg verwickelt
Ferraro soll nach den vorliegenden Erkenntnissen in den Mord seines Rivalen Domenico Bonarrigo verwickelt gewesen sein. Aus Rache soll der Bonarrigo-Clan daraufhin einen Vertrauten Ferraros, Francesco Raccosta, 2013 Schweinen zum Fraß vorgeworfen haben. Crea wiederum soll 2009 den jugendlichen Sohn eines Gegenspielers, Francesco Inzitari, erschossen haben.
Die 'Ndrangheta ist eine der gefährlichsten, reichsten und mächtigsten Mafiavereinigungen Italiens. Sie soll einen Großteil des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. In den vergangenen drei Jahrzehnten breitete sich die Gruppe immer weiter in den Norden Italiens aus. Dort nutzt sie unter anderem regulär angemeldete Unternehmen zur Geldwäsche.