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Köln | Opfer über Explosion: "Loch im Trommelfell"


Explosion in Köln
Opfer schildert Anschlag: "Habe Loch im Trommelfell"

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 17.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Eine unbekannte Person platziert einen Gegenstand an den Eingang. Kurz darauf explodiert dieser. (Quelle: t-online)

Während der Täter am Brandsatz hantiert, kommt im Überwachungsvideo plötzlich ein Putzmann ins Bild. Dann geht die Bombe hoch.

In Köln ist am frühen Montagmorgen ein Sprengsatz detoniert. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass das organisierte Verbrechen hinter der Tat am Eingang des Nachtklubs "Vanity Club Cologne" stecken könnte.

Ein 53-Jähriger erlebte die Explosion aus nächster Nähe. Auf dem Video einer Überwachungskamera sieht man, wie die Reinigungskraft aus einer Tür im Eingangsbereich tritt, während der Täter seinen Brandsatz entzündet.

Türen und Fenster stark beschädigt, Deckenteile abgerissen

Der Putzmann versteckt sich zunächst offenbar hinter Mülltonnen. Erst als der Täter den Brandsatz auf eine Tasche gelegt hat und wegläuft, tritt der 53-Jährige vor. Im nächsten Augenblick sieht man helles Feuer an der Tasche brennen, der Putzmann sucht erneut kurz Deckung, entscheidet sich dann aber doch, diese zu verlassen.

Sekundenbruchteile später erfüllt ein heller Blitz das Bild: In der Tasche explodiert ein Sprengsatz, brennendes Material schleudert in Richtung der Reinigungskraft.

"Ich hatte großes Glück, das ist mir klar"

Laut Polizei war die Wucht der Explosion so heftig, dass Türen und Fenster des Gebäudes stark beschädigt wurden. Auf Bildern vom Tatort sieht man heruntergerissene Deckenteile und Schutt. Der 53 Jahre alte Putzmann kam den Ermittlern zufolge mit leichten Verletzungen davon.

"Ich hatte großes Glück, das ist mir klar", sagte er hinterher der "Bild"-Zeitung. Er sei mit einem Knalltrauma ins Krankenhaus eingeliefert worden. Beide Ohren hätten gelitten, schilderte der Mann weiter: "Ich habe ein Loch im Trommelfell."

Wer steckt dahinter? Die "Mocro-Mafia" – oder kriminelle Rocker?

Über die Sekunden vor der Explosion sagte er, er habe zunächst gedacht, dass der Täter Feuerwerk anzünden wollte. Er habe nicht gewusst, ob er dem Verdächtigen hinterherlaufen oder sich in Sicherheit bringen sollte.

Wer für die Detonation verantwortlich ist, ist noch unklar. Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer sagte t-online, es könne sich um einen Anschlag der sogenannten "Mocro-Mafia" handeln. Dabei handelt es sich um ein kriminelles Netzwerk, das vorwiegend aus marokkanisch-stämmigen Mitgliedern besteht und seinen Ursprung in den Niederlanden und Belgien hat. "Das Muster könnte ins Raster passen", erklärte Bremer. Es seien aber auch noch weitere Möglichkeiten denkbar, etwa eine Tat im Umfeld des Rocker-Milieus oder die eines Nachahmers.

Wieso explodierte der Sprengsatz vor dem Nachtklub?

In Nordrhein-Westfalen waren zuletzt mehrfach Sprengsätze explodiert, auch Schüsse fielen. Seitdem im Sommer mutmaßlich bewaffnete Angreifer Drogen im Wert von 1,5 Millionen Euro aus einer Lagerhalle in Hürth bei Köln geraubt haben, eskaliert die Gewalt.

Unklar ist allerdings noch, ob beziehungsweise wieso der am Montagmorgen getroffene Nachtklub im Visier der Gangs stehen könnte. Laut Oberstaatsanwalt Bremer stellen sich die Ermittler aktuell genau diese Frage – ohne darauf bisher eine Antwort zu haben.

Verwendete Quellen
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