Berlin: Messerattacke – Kind wird zum Lebensretter

In Berlin hat ein Achtjähriger seinem Vater das Leben gerettet. Er griff mutig ein, als ein Streit eskalierte – und wurde ebenfalls verletzt.

Ein acht Jahre alter Junge ist in Berlin zum Helden geworden: Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch berichtete, soll er dazwischengegangen sein, als sein Vater mit einem Messer angegriffen wurde. Damit rettete er diesem vermutlich das Leben, während er sich selbst in Gefahr brachte.

Die Tat ereignete sich der Mitteilung zufolge bereits Anfang Juni während eines Restaurantbesuchs. Inzwischen steht in dem Fall die Anklage: Der 33 Jahre alte Vater des Kindes hatte demnach mit seinem 20 Jahre älteren Bruder in einem Lokal gesessen. Dabei seien die beiden Männer wie in der Vergangenheit schon häufiger in Streit geraten, hieß es.

"Starker Blutverlust": Vater schwebte in Lebensgefahr

Die verbale Auseinandersetzung wurde handgreiflich: Der 53-Jährige nahm ein Küchenmesser und stach laut Staatsanwaltschaft immer wieder zu. Er traf seinen Bruder am Oberkörper, das Opfer verlor viel Blut.

In diesem Moment habe der Sohn des 33-Jährigen eingegriffen. Der Anklage zufolge verhinderten er und ein anderer Zeuge gemeinsam "die weitere Tatausführung, indem sie den 53-Jährigen vom Geschädigten wegziehen und ihm das Messer abnehmen konnten". Mutmaßlich bei der Entwaffnung erlitt der Sohn ebenfalls eine Schnittverletzung.

"Durch den starken Blutverlust und eine Blutung im Thorax war das Opfer lebensgefährlich verletzt", erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Der 33-Jährige sei notoperiert worden. Seit dem Angriff sitze der 53-Jährige in Untersuchungshaft. Ihm wird versuchter Totschlag vorgeworfen.

Messerattacke in Gelsenkirchen: 14-Jähriger rettet Mutter

In Gelsenkirchen ereignete sich am Dienstag ein ähnlicher Vorfall: Ein 49-Jähriger hatte laut Polizei seine neun Jahre jüngere Partnerin auf der Straße mit einem Messer attackiert. Der 14 Jahre alte gemeinsame Sohn sei rechtzeitig dazwischen gegangen, um eine schwere Verletzung seiner Mutter zu verhindern.

Worum es bei der Auseinandersetzung auf dem Bahnhofsvorplatz gegangen ist, werde derzeit ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Der 49-Jährige kam in Polizeigewahrsam, eine Mordkommission ermittelt.