Frau tot Mordverdacht: 18-jähriger Raser nach Horror-Unfall in Haft
Ein Fahranfänger rast mit viel zu hohem Tempo durch eine Unterführung und kracht in den Gegenverkehr. Jetzt ist er in Haft: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor.
Kurz vor Weihnachten ist in Nordrhein-Westfalen eine 67 Jahre alte Frau Opfer eines schweren Verkehrsunfalls geworden. Am Dienstag haben Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass der Unfallverursacher mittlerweile im Gefängnis sitzt.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen liege inzwischen ein dringender Tatverdacht gegen den 18-Jährigen vor, heißt es in der Mitteilung der Behörden. Das Amtsgericht Dinslaken habe daher auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes gegen den Beschuldigten erlassen. Der Haftbefehl sei am Dienstag vollstreckt worden.
Polizei: "Massive Tempoüberschreitung an unübersichtlicher Stelle"
Der tödliche Zusammenstoß ereignete sich am 16. Dezember im Bereich einer Bahnunterführung in Wesel. Der 18-Jährige raste laut Polizei mit einer 17-Jährigen auf dem Beifahrersitz durch die Stadt. Der junge Mann sei offenbar mit "deutlich überhöhter Geschwindigkeit" unterwegs gewesen, schrieb die Polizei.
Gegen 21 Uhr verlor der Fahranfänger plötzlich die Kontrolle – er kam von seiner Straßenseite ab und raste frontal in den Gegenverkehr. Die 67-Jährige im entgegenkommenden Auto wurde noch mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, aber die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun. Sie erlag wenig später ihren Verletzungen. Der 18-Jährige, seine Beifahrerin sowie der Fahrer eines weiteren Autos, in den das Unfallauto noch krachte, kamen hingegen mit leichten Verletzungen davon.
Die Polizei hatte die Fahrt schon wenige Tage nach dem Unfall als "verbotenes Einzelrennen" gewertet und eine Mordkommission gegründet. Der Mordvorwurf im Haftbefehl basiere nun auf einer "massiven Tempoüberschreitung an einer unübersichtlichen Stelle", sagte eine Polizeisprecherin.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Duisburg vom 14. Januar 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa