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Das ist über den Messerangriff auf dem Solinger Stadtfest bekannt


Täter noch auf der Flucht
Das ist über den Messerangriff auf dem Solinger Stadtfest bekannt

Von dpa
Aktualisiert am 24.08.2024Lesedauer: 4 Min.
Solingen: Ermittler sind in der Innenstadt im Einsatz.Vergrößern des BildesMesser-Attacke in Solingen: Ermittler beim Einsatz in der Innenstadt. (Quelle: Thomas Banneyer)

Die Polizei sucht nach dem Messerangriff in Solingen noch immer nach dem Täter. Viele Fragen sind daher offen, erste Erkenntnisse gibt es aber bereits.

Ein Mann hat auf dem Solinger Stadtfest mehrere Menschen mit einem Messer attackiert und dabei drei Menschen getötet. Seitdem ist er auf der Flucht. Vieles ist daher noch ungeklärt. t-online gibt einen Überblick, was bereits bekannt ist.

Zudem wollen die Polizei Düsseldorf sowie die Generalstaatsanwaltschaft der Landeshauptstadt am Nachmittag über den Stand der Ermittlungen und den Polizeieinsatz informieren. An der für 15 Uhr angekündigten Pressekonferenz in Wuppertal sollen auch Solingens Oberbürgermeister, Tim Kurzbach, sowie Wuppertals Polizeipräsident Markus Röhrl teilnehmen. Zudem werden am frühen Abend Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst und Landesinnenminister Herbert Reul am Tatort in Solingen erwartet.

Video | In diesem Moment erfahren die Feierenden, was passiert ist
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Quelle: t-online

Wie lief der Angriff ab?

Bei der Messerattacke am Freitagabend waren nach Polizeiangaben drei Menschen getötet und acht verletzt worden. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen stufte die Tat wegen des zielgerichteten Vorgehens des Täters als Anschlag ein.

Der unbekannte Angreifer begann am Freitagabend gegen 21.40 Uhr plötzlich, auf dem Solinger Stadtfest auf seine Opfer einzustechen. Die Polizei stuft das Verbrechen wegen des zielgerichteten Vorgehens des Täters als Anschlag ein – und nicht etwa als Amoklage. Gleichwohl sprechen die Behörden bislang nicht von einem Terroranschlag.

Das Fest zum 650. Jahrestag der Gründung der Stadt Solingen sollte als "Festival der Vielfalt" von Freitag bis Sonntag dauern. Nach dem Angriff sagte die Stadt die für diesen Samstag und Sonntag geplanten Programmpunkte ab.

Tatort war der zu diesem Zeitpunkt gut besuchte Fronhof – ein Marktplatz in der Innenstadt, auf dem für das Jubiläumsfest eine Bühne aufgebaut war. Unmittelbar vor der Bühne schlug der Täter zu.

Welche Erkenntnisse gibt es zum Angreifer?

Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Ihm gelang es, im Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik nach der Tat im gut besuchten Stadtzentrum zu entkommen, wie ein Sprecher des NRW-Innenministeriums erklärte. Die Polizei ist weiter mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter auch Spezialkräfte, und sucht nach dem Mann. Unter welchen Umständen der Täter seinen Angriff abbrach und wie genau er floh, ist allerdings nicht bekannt.

Da zahlreiche Zeugen nach dem Vorfall unter Schock standen, war es zunächst schwierig, eine genauere Beschreibung des Täters zu erhalten. "Ich glaube, das ist unser Riesenproblem. Wir haben noch nicht so viele Angaben zum Täter", erklärte Alexander Kresta, Sprecher der Polizei Wuppertal. Lesen Sie hier mehr zu der Suche nach dem Täter.

Inzwischen ist ein Mann festgenommen worden. Ersten Ermittlungen zufolge soll es sich nicht um den Täter handeln. Nach dpa-Informationen soll die Beschreibung des Täters durch Zeugen vor Ort nicht mit dem Festgenommenen übereinstimmen.

Was ist über die Opfer bekannt?

Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministeriums scheint der Täter bei der Feier wahllos auf Menschen losgegangen zu sein, seine Opfer also zufällig ausgewählt zu haben. Gleichzeitig habe er aber sehr gezielt auf ihre Hälse eingestochen. Bei den Getöteten handle es sich um eine Frau und zwei Männer – zwei Opfer sollen aus Solingen stammen, eines aus Düsseldorf. Bei den Opfern soll es sich um Besucher des Festes gehandelt haben.

Acht Menschen wurden verletzt, fünf davon schwer. Drei von ihnen sollen in Lebensgefahr schweben. Zunächst war neben den drei Toten von vier Schwerverletzen die Rede gewesen. Über ihren Zustand und die Identität der Opfer wurde bis zum Morgen nichts Näheres bekannt.

Wie geht die Polizei nun vor?

Die Polizei ist nach eigenen Angaben mit einer eine Vielzahl an Kräften rund um die Solinger Innenstadt im Einsatz, darunter auch Spezialeinheiten. "Derzeit werden sowohl Opfer als auch Zeugen befragt", erklärte die Polizei.

Die Suche nach dem Täter lief am Samstagmorgen weiter. "Menschen im Solinger Innenstadtbereich sollen vorsichtig sein", sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei mit Blick auf den noch flüchtigen Täter. "Wer eine verdächtige Person sieht, soll sofort den Notruf 110 wählen und diese nicht ansprechen."

Die Polizei schaltete ein Hinweisportal frei, über das Zeugen des Geschehens Handyfotos und Videos hochladen können (www.nrw.hinweisportal.de). Die Stadt Solingen wiederum richtete für Bürger eine Hotline für Fragen nach Vermissten ein (0212 - 290-2000). Bei der Polizei hätten sich Anfragen besorgter Angehöriger gehäuft, hieß es.

Welche Reaktionen gibt es?

Noch am Abend der Tat äußerten sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und Innenminister Herbert Reul. "Nordrhein-Westfalen ist in Erschütterung und Trauer vereint", schrieb Wüst bei X. Reul besuchte den Tatort noch in der Nacht. "Aus dem Nichts sticht jemand wahllos auf Menschen ein", sagt der CDU-Politiker. "Wir in Nordrhein-Westfalen, wir sind tief erschüttert und in Trauer vereint."

Video | „Man kann jetzt nur beten, dass die, die verletzt sind, das schaffen“
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Quelle: t-online

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz meldete sich zu Wort. "Der Anschlag in Solingen ist ein schreckliches Ereignis, das mich sehr bestürzt. Ein Attentäter hat mehrere Menschen brutal getötet", schreibt auf im Kurznachrichtendienst X. Er habe mit Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach telefoniert.

Die Sicherheitsbehörden tun nach Angaben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser nach dem "brutalen Anschlag" in Solingen alles, um den Angreifer zu fassen und die Hintergründe der Tat aufzuklären. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen habe dabei jede Unterstützung des Bundes, schrieb die SPD-Politikerin auf der Plattform X. Lesen Sie hier mehr zu den Statements der Spitzenpolitiker.

Vizekanzler Robert Habeck zeigt sich erschüttert über den Anschlag. "Schlimme, schlimmste Nachrichten aus Solingen", schrieb der Bundeswirtschaftsminister auf seinem Instagram-Account. "Gewalt gegen Menschen, die einfach nur glücklich feiern wollten, ist verdammenswert."

Verwendete Quellen
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