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Southport: Polizei zeigt Fotos der erstochenen Kinder – Mutter reagiert


Bluttat und Krawalle in England
Polizei zeigt Fotos der erstochenen Kinder – Mutter reagiert

Von t-online, mtt

31.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Bebe King (6), Elsie Dot Stancombe (7) und Alice Dasilva Aguiar (9): Diese drei Kinder hat der Messerangreifer von Southport erstochen.Vergrößern des BildesAlice Dasilva Aguiar (9), Bebe King (6) und Elsie Dot Stancombe (7): Diese drei Kinder hat der Messerangreifer von Southport erstochen. (Quelle: Polizei)

Sie hatten sich auf einen Ferientag im Zeichen ihres Idols gefreut. Dann überfiel ein 17-Jähriger mit einem Messer den Taylor-Swift-Kurs in Southport.

Die britische Polizei hat Namen und Fotos der drei bei dem Messerangriff im englischen Southport getöteten Kinder veröffentlicht. Es handelt sich demnach um die sechsjährige Bebe King, die siebenjährige Elsie Dot Stancombe und die neunjährige Alice Dasilva Aguiar.

Die Fotos sind herzzerreißend, sie wurden von den Familien zur Verfügung gestellt: Die drei Mädchen strahlen fröhlich in die Kamera, Bebe hat eine Zahnlücke, Alice ein weißes Kleid an. Vor ihnen sollte eine glückliche Zukunft liegen, aber jetzt sind alle drei tot.

"Keine Worte können beschreiben, wie verheerend uns der Verlust unseres kleinen Mädchens getroffen hat", zitierte die Polizei Bebes Familie. Die von Alice schrieb: "Lächle und tanze weiter, wie du es liebst, Prinzessin. Wie wir dir immer gesagt haben: Du wirst immer unsere Prinzessin sein und niemand kann das ändern."

Mehrere Kinder und Erwachsene noch in Lebensgefahr

Die Mädchen hatten einen Taylor-Swift-Ferienkurs für Kinder zwischen sechs und elf Jahren besucht. Er war mit 25 Kindern ausgebucht, wie die BBC berichtete. Auf dem Plan standen ein Tanz- und Yoga-Workshop sowie das Basteln von Armbändern, wie sie viele Swift-Fans tragen.

Video | Drei Kinder sterben bei Messerangriff
Messerangriff in England: Menschen legen Blumen für die Opfer nieder.
Quelle: Glomex

Doch dann platzte am Montag ein 17-Jähriger in den Kurs, zückte ein Messer und stach immer wieder zu. Bebe, Elsie und Alice starben, acht weitere Kinder erlitten Stichverletzungen, fünf kämpfen laut Polizei noch im Krankenhaus um ihr Leben. In kritischer Verfassung befinden sich zudem zwei Erwachsene: Bei ihnen soll es sich um die Kursleiterinnen handeln, die versucht haben sollen, den Angreifer zu stoppen.

Rechtsextremer Mob wütet in Southport

Die Trauer in Southport ist riesig. Bei einigen schlug sie am Dienstagabend in Wut und Gewalt um: Nach einer Mahnwache lösten sich Rechtsextremisten aus der Gruppe der Trauernden, viele von ihnen waren englischen Medien zufolge wohl extra aus anderen Städten angereist. Der Mob bewarf eine nahe Moschee mit Ziegelsteinen, Mülleimern und Straßenschildern und griff die Polizei an.

Video | Falschmeldungen nach Bluttat führen zu Ausschreitungen in Southport
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Ein Polizeiauto brannte aus, 39 Beamte wurden verletzt. Sie erlitten Knochenbrüche, Schnittwunden, vermutlich einen Nasenbruch und eine Gehirnerschütterung. Auch drei Polizeihunde wurden verletzt.

Fake-News stachelten Randalierer an

Im Internet kursierten zuvor Berichte: Bei dem festgenommenen Verdächtigen handele es sich um einen muslimischen Asylbewerber mit arabisch klingendem Namen. Er sei bereits vom britischen Geheimdienst beobachtet worden.

Kritiker warfen dem rechtspopulistischen Abgeordneten Nigel Farage, der einst den Brexit maßgeblich vorangetrieben hatte, vor, die Stimmung anzuheizen. Der Chef der Partei Reform UK hatte in einem bei X hochgeladenen Video spekuliert, dass die Behörden die "Wahrheit vor uns zurückhalten".

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Die Polizei wies diese Meldungen als Fake News zurück. Der 17-Jährige sei in Großbritannien geboren worden, betonte sie. Die BBC berichtete, der Teenager sei Sohn ruandischer Eltern und lebe seit mehr als zehn Jahren in der Region. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus und teilte mit, es handele sich wohl nicht um eine Terrortat. Das Motiv des Täters ist noch unklar.

Schockiert über Hass und Gewalt auf den Straßen von Southport zeigte sich auch die Mutter der getöteten Elsie. Jenni Stancombe hatte bisher öffentlich zu dem Mord an ihrer Tochter geschwiegen, doch als die Krawalle ausbrachen, fühlte sie sich doch zu einer Stellungnahme genötigt. "Dies ist das Einzige, das ich schreiben werde: Aber bitte, bitte stoppt die Gewalt in Southport. Die Polizei war nichts als heldenhaft in den vergangenen 24 Stunden und sie und wir brauchen das nicht", lautete die knappe Stellungnahme der Mutter.

Verwendete Quellen
  • itv.com: "Mother of Southport stabbing victim Elsie Dot Stancombe pleads 'stop the violence'" (Englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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