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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwerer Kletter-Unfall Bergsteiger reißt andere in die Tiefe – und begeht "Fahrerflucht"
In Österreich ist es zu einem schweren Bergsteiger-Unfall gekommen. Ein Mann rutsche aus und riss mehrere Menschen mit in die Tiefe. Danach setzte er seine Tour fort.
Wie erst jetzt bekannt geworden ist, ist es bereits am 6. April dieses Jahres auf dem höchsten Berg der Stubaier Alpen, dem Zuckerhütl (3507 Meter) in Tirol (Österreich), zu einem schweren Unfall gekommen. Sein unfassbares Verhalten danach bringt in nun vor Gericht.
Wie der Schweizer "Blick" berichtet, herrschte zum Zeitpunkt des Unglücks herrliches Wetter. Bei milden Temperaturen habe es an dem Tag unzählige Bergsteigerinnen und Bergsteiger auf den Zuckerhütl gelockt. In der Mittagszeit rutschte jedoch ein Bergsteiger in der schneebedeckten Gipfelrinne aus, fiel unkontrolliert hin und riss dabei fünf Menschen mit in die Tiefe. Laut dem Portal "Alpin" soll der 48-Jährige zuvor von einem anderen, unbekannten Bergsteiger in die rechte Körperseite gestoßen worden sein. Laut einem Zeugen sei das unabsichtlich passiert.
Wohl Folgeschäden bei einem Unfallopfer
Zwei Opfer – eine Frau (27) aus Südtirol und ihr Begleiter (27) – waren gerade beim Abstieg, als der ausgerutschte Bergsteiger sie mitriss. Beide wurden schwer verletzt und mussten mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden. Außerdem wurden drei Österreicher beim Aufstieg in den Unfall verwickelt und ebenfalls mitgerissen. Sie konnten ihre Tour kurz darauf fortsetzen – wie der Unfallverursacher selbst auch, der sich nicht weiter um die Schwerverletzten kümmerte und "Fahrerflucht" beging. Es kam zur Fahndung durch die Polizei nach ihm – auch, weil das 27-jähriger Unfallopfer wohl Folgeschäden haben wird.
Insgesamt meldeten sich zwölf Zeugen, die den Hergang beobachtet hatten. Darunter soll auch der Unfallverursacher gewesen sein. Er habe sich später freiwillig bei der Polizei gemeldet, berichtet die "Tiroler Tageszeitung". "Der Mann hat sich nicht um die Verletzten gekümmert, weil zufällig Stubaier Bergretter vor Ort waren, die die Erstversorgung durchführten", sagte Alpinpolizist Stephan Gröber.
Trotzdem wird sich der Alpinist wohl wegen fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
- blick.ch: "Alpinist reisst Bergsteiger in die Tiefe – und klettert weiter"
- tt.com: "Erst riss er andere in die Tiefe mit, dann ging Bergsteiger noch aufs Zuckerhütl"