Mallorca: Urlauber aus Deutschland wegen häuslicher Gewalt festgenommen

Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca hat die Polizei einen deutschen Urlauber festgenommen. Dabei staunten die Beamten besonders über ein Detail.

Ein Streit mit seiner Freundin endete für einen deutschen Mallorca-Touristen in einem Gefängnis auf der spanischen Ferieninsel. Wie die örtliche Polizei von Palma am Donnerstag mitteilte, war es dazu bereits am 10. Juni gekommen. Nach einem Anruf rückten die Einsatzkräfte gegen 21.15 Uhr zu einem Hotel in Playa de Palma aus.

Ein Mitarbeiter der Hotelrezeption erklärte, dass es am Vortag zahlreiche Beschwerden von Gästen gegeben hatte. Grund war Lärm aus dem Zimmer eines deutschen Touristenpaares. Davon fühlten sich andere Urlauber belästigt. Der Rezeptionist sei dann zum Zimmer des Paares gegangen, um nachzusehen, was los ist. Dort habe ihn ein 21-Jähriger "feindselig empfangen". Seine 18-jährige Begleiterin weinte und bestritt, dass es Probleme gebe.

Täter nimmt seinem Opfer die Ausweise ab

Nur einen Tag später hörte ein Kellner von der Hotelbar gegen 20 Uhr Schreie und Knallgeräusche aus dem Zimmer des deutschen Paares. Weil sich beide weigerten, Mitarbeiter der Anlage in ihr Zimmer zu lassen und weil der Verdacht bestand, dass die junge Frau nach dem Streit nicht mehr in Sicherheit ist, verschafften sich Hotelangestellte mit einem Generalschlüssel Zugang zu den Räumlichkeiten.

Als sie die Tür öffneten, weinte die Frau wieder und schien nervös zu sein. Der 21-Jährige wollte sich auf das Hotelpersonal stürzen, doch seine Freundin hielt ihn davon ab. Mit Hilfe der Hotelmitarbeiter verließ sie das Zimmer. Wie sich herausstellte, hatte ihr Partner ihre Ausweise und andere persönliche Dokumente an sich genommen und ihren Koffer mit der gesamten Kleidung aus dem Fenster des Schlafzimmers geworfen.

Juristisches Nachspiel

Als die Polizei eintraf und den Täter mitnehmen wollte, staunten die Beamten vor allem über die Größe des zwei Meter hohen und 120 Kilo schweren Mannes, der keinen Widerstand geleistet hat. Er wurde wegen Nötigung und häuslicher Gewalt festgenommen. Aufgrund seiner Größe mussten die Polizisten den Mann mit zwei miteinander verbundenen Handschellen fesseln.

Die Frau lehnte die Möglichkeit ab, ihren Peiniger anzuzeigen und bat darum, so schnell wie möglich nach Deutschland zurückzukehren. Beamte der örtlichen Polizei begleiteten sie bis zum Gate. Der Angreifer wurde nach einem gerichtlichen Verhör wieder freigelassen, muss sich demnächst aber juristisch verantworten.