Vor Gericht Boateng äußert sich zu Kasia Lenhardt – scharfe Kritik
Jérôme Boateng hat sich zum Prozessbeginn in München erstmals über seine verstorbene Ex-Freundin Kasia Lenhardt geäußert. Deren Familie kritisiert Boatengs Auftritt.
Die Familie der verstorbenen Ex-Freundin von Jérôme Boateng, Kasia Lenhardt, hat den Auftritt des Fußballers vor Gericht in München kritisiert. Deren Medienanwalt, Markus Hennig, äußerte sich im Namen der Familie und sagte: "Worte, die von Herzen kommen, muss man meiner Meinung nach nicht von Anwälten aufschreiben lassen und von einem Papier holprig ablesen".
Boateng steht zurzeit wegen Vorwürfen der Körperverletzung, die eine andere Ex-Partnerin gegen ihn erhoben hat, vor Gericht. Er hatte sich zu Beginn des Prozesses geäußert und dabei auch seine Ex-Freundin Kasia Lenhardt erwähnt: "Aus Respekt vor Kasia, und aus Respekt vor ihrem Sohn und ihrer Familie habe ich mich seit ihrem Tod nicht öffentlich geäußert", sagte Boateng.
Boateng spricht von "Lügen" und "Halbwahrheiten"
Er fügte hinzu, dass er die "ganzen Lügen, Halbwahrheiten und falschen Verdächtigungen", die im Zusammenhang mit dem Tod von Kasia Lenhardt verbreitet wurden, nicht länger hinnehmen werde. Die Verhandlung um einen Vorfall aus dem Jahr 2018 soll am Freitag fortgesetzt werden.
Anwalt Hennig hinterfragte diese Aussagen von Boateng. Er bezog sich dabei auf ein Interview von Boateng vom Februar 2021. In diesem äußerte sich der Fußballer über die Beziehung zu Lenhardt. Hennig sagte dazu: "Genau dieses Interview führte bekanntlich zu massivem Mobbing und Vorverurteilungen von Kasia Lenhardt".
Lenhardts Familie macht dem Fußballer schwere Vorwürfe
Die Mutter von Lenhardt hatte Boateng wegen Äußerungen aus dem Interview verklagt. Das Landgericht Berlin urteilte, dass Boateng eine Aussage über seine Ex-Partnerin untersagt wird. Insgesamt war das Verfahren auf sechs Aussagen fokussiert. Lenhardts Mutter legte gegen das Urteil Rechtsmittel ein. Der Termin für die Berufungsverhandlung wurde auf den 1. August festgesetzt.
Hennig forderte Boateng dazu auf, das Gerichtsverfahren mit der Familie zu beenden und sich zu verpflichten, alle "furchtbaren und unwahren Behauptungen" über Kasia Lenhardt nicht zu wiederholen. "Der Versuch Boatengs, Kasia Lenhardt auch nach ihrem Tod zur Blendung der Öffentlichkeit zu benutzen, verletzt die Familie der Verstorbenen erneut. Damit bin ich als Anwalt und im Namen der Familie nicht einverstanden", sagte Hennig.
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- Nachrichtenagentur dpa